Backpacking in Marokko

Backpacking in Marokko ist unkomplizierter, als du vielleicht denkst. Das nordafrikanische Königreich erweist sich nicht nur als leicht zugängliches und gut erschlossenes Reiseziel, sondern auch als äußerst budgetfreundlich im Vergleich zu europäischen Standards. In einigen Städten haben sich zudem bestimmte Hotels zu Treffpunkten für Backpacker entwickelt, wo du regelmäßig auf andere Reisende triffst. Dieser Artikel stimmt dich mit einer Fülle von Tipps auf dein Backpacking-Abenteuer in Marokko ein.

Was kannst du in Marokko erleben?

Marokko bietet als unglaublich vielseitiges Land eine Fülle an Erlebnissen. Mit seiner reichen Kultur und den unterschiedlichsten Landschaftsformen wird deine Reise zu einem facettenreichen Abenteuer. Als Backpacker in Marokko stehen dir alle Optionen offen, du kannst spontan deine Reiseroute ändern und mit dem Rucksack zum nächsten Busbahnhof aufbrechen.

Von weißen Sandstränden über schroffe Hochgebirge bis zu sanften Tälern und der endlosen Weite der Wüste – Marokko beeindruckt mit seiner landschaftlichen Vielfalt. Diese kannst du hautnah erleben, sei es bei einer organisierten Wüstentour, Wanderungen im Hohen Atlas oder einem Surfkurs in Essaouira.

Backpacking in Marokko
Als Backpacker in Marokko unterwegs (Foto: Trekking Marokko)

Die Königsstädte locken dagegen mit prunkvollen Bauten, beeindruckenden Moscheen und traditioneller Architektur, die die Geschichte des Landes widerspiegeln. Beispiele hierfür sind die Koutoubia-Moschee, der Bahia-Palast oder die Medersa Ben Youssef in Marrakesch. Jenseits der prächtigen Paläste und gut sortierten Museen kannst du in den Medinas mit ihren labyrinthartigen Gassen das authentische Alltagsleben Marokkos entdecken. 

Es gibt in Marokko viel zu erleben, man muss es nur anpacken und sich auf den Weg machen!

Sicherheit

Marokko wird als das sicherste Reiseland Nordafrikas betrachtet, was sich vor allem in einer niedrigen Kriminalitätsrate widerspiegelt. Aufgrund des islamischen Verbots von Alkoholkonsum sind Probleme mit Betrunkenen, wie sie in einigen europäischen Städten auftreten können, hier kaum vorhanden. An touristischen Hotspots ist es ratsam, wenn du grundlegende Überlegungen zur Aufbewahrung von Wertsachen anstellst und dich vor Taschendiebstählen schützt. So rate ich, nicht das gesamte Geld in einem Portemonnaie aufbewahren, sondern Münzen und kleine Scheine leicht erreichbar zu verstauen.

Wandern im Anti-Atlas
Wandern im Anti-Atlas in der Nähe von Tafraoute (Foto: Trekking Marokko)

Seit dem Anschlag auf ein Café in Marrakesch 2011 hat sich im Ausland zudem eine latente Angst vor Terrorismus verbreitet. Das Auswärtige Amt rät in seinen Sicherheitshinweisen für Marokko davon ab, „in entlegene oder nicht hinreichend durch wirksame Polizei- oder Militärpräsenz gesicherte Gebiete der Sahara, ihrer Randbereiche und der Sahelzone“ zu reisen. Auch Fahrten in die Westsahara sollten vermieden werden.

Trotz dieser regelmäßig aktualisierten Hinweise ist es wichtig zu betonen, dass Marokko als sicheres Reiseland gilt, wobei die größte Gefahr für die eigene Sicherheit wohl am ehesten vom Straßenverkehr ausgeht. Du solltest deine Pläne nicht durch unnötige Sorgen beeinträchtigen lassen, aber dennoch aufmerksam das Geschehen verfolgen. Im Zweifelsfall ist der gesunde Menschenverstand der beste Kompass auf Reisen!

Backpacking in Marokko als alleinreisende Frau

Backpacking in Marokko als alleinreisende Frau kann trotz anfänglicher Bedenken eine positive Erfahrung sein. Marokko zählt zu den sichersten afrikanischen Ländern und ist gesellschaftlich stabil, mit fortschreitenden Frauenrechten. Es ist wichtig, die Kleidung an lokale Gepflogenheiten anzupassen und bei Flirtversuchen von Einheimischen distanziert zu bleiben. Generell ist eine aufmerksame und angepasste Herangehensweise als alleinreisende Frau in Marokko unbedenklich. Vermeidet betrunkenes Herumlaufen in den Straßen nachts und meidet fordernde Blickkontakte, um eure Sicherheit zu gewährleisten.

Sprache und Verständigung in Marokko

In Marokko wird neben Arabisch und den fünf verschiedenen Berbersprachen vor allem Französisch gesprochen. In größeren Städten kannst du dich mit Marokkanern, die in der Tourismusbranche tätig sind, auch gut auf Englisch verständigen, während Spanisch-Kenntnisse in Nordmarokko von Vorteil sein können.
Für Backpacker, die sich zuverlässig gut verständigen möchten, ist Französisch jedoch unerlässlich. Es ist ratsam, vor der Reise einige grundlegende Phrasen zu lernen und die Uhrzeiten sowie die Zahlen bis 100 sprechen und verstehen zu können. Dies erleichtert nicht nur das Handeln, sondern auch die Klärung von Informationen oder Absprachen. Du kannst deine Sprachkenntnisse mit gängigen Lernmaterialien oder online, beispielsweise in einem Sprachkurs auf Plattformen wie Babbel.com, verbessern.

Das Tal der Glücklichen ist ein Backpacker-Paradies in Marokko
Ait Bouguemez, das Tal der Glücklichen (Foto: Trekking Marokko)

Wie kann man in Marokko übernachten?

Gerade was Übernachtungskosten angeht, ist Marokko ein dankbares Reiseland, in dem du als Backpacker in jeder größeren Siedlung eine budgetgerechte Unterkunft finden kannst.

Hotels, Hostels und Riads

In Marokko sind Hostels mit gemeinschaftlichen Schlafräumen, wie du sie aus anderen Ländern kennst, eher rar gesät. Obwohl in den letzten Jahren in touristisch frequentierten Städten wie Marrakesch mehrere Hostels entstanden sind, sind sie immer noch nicht so zahlreich vertreten. Stattdessen findest du in jedem größeren Ort unklassifizierte Hotels, darunter auch immer einfache Unterkünfte zu sehr günstigen Preisen (ab 4-5 EUR pro Person). Einige Hotels ermöglichen es Backpackern auch, für wenig Geld auf der Dachterrasse zu übernachten.

Hotel in Essaouira mit Dachterrasse
Diese Dachterrasse mit Atlantikblick in Essaouira gehört zu einem Riad und wird nicht vermietet (Foto: Trekking Marokko)

In den vergangenen Jahren ist in Städten wie Marrakesch die Zahl renovierter Riads stark angestiegen, und viele orientalische Stadtgebäude wurden zu einladenden Gästehäusern umgebaut. 

Die Preise der Hotels variieren von Stadt zu Stadt und steigen natürlich mit dem angebotenen Komfort. Als Backpacker kannst du mit 4-20 Euro pro Nacht rechnen, die du für ein Hotelzimmer berappen musst.

Unterkünfte in Marokko buchen

Die meisten preiswerten Hotels lassen sich vor Ort oder telefonisch buchen. Adressen und Telefonnummern findest du in deinem Reiseführer. Doch dazu später mehr.

Wenn du nach einer komfortableren Unterkunft suchst, bieten Plattformen wie Booking.com zahlreiche Riads und Hotels an. Hier lohnt sich auf jeden Fall ein Blick, da viele Unterkünfte online mit erheblichen Rabatten werben und regelmäßig Sparangebote mit Preisnachlässen von 50 Prozent und mehr verfügbar sind.

Standard und Komfort

Besonders bei Übernachtungen in preiswerten Hotels sollte dir bewusst sein, dass Marokko kein westeuropäisches Industrieland ist und daher nicht den gleichen Komfort wie in diesen Ländern bietet. Das bedeutet beispielsweise, dass günstige Zimmer oft keine eigene Toilette oder Dusche haben und sie stattdessen mit anderen Gästen auf der Etage geteilt werden.

Viele preiswerte Hotels sind sauber und gut gepflegt, während einige in einem vernachlässigten Zustand sein können, sodass ein längerer Aufenthalt dort nicht unbedingt angenehm ist. Daher ist es sehr empfehlenswert, dir dein Zimmer vor der Buchung zeigen zu lassen. Wenn du online buchst, solltest du vorab einen Blick auf die Bewertungen der jeweiligen Unterkünfte werfen.

Essen: Was kommt in Marokko auf den Tisch?

Marokko ist weltberühmt für seine hervorragende Küche, die stark von mediterranen und arabischen Einflüssen geprägt ist. Zu den Nationalgerichten zählen Couscous und Tagine, ein Gericht, das im gleichnamigen Lehmtopf gegart wird und in allen erdenklichen Variationen zubereitet wird. Gutes und preiswertes Essen gibt es in Restaurants sowie in den Garküchen in den Altstädten – ein Highlight für Backpacker, die auf der Suche nach authentischen kulinarischen Erlebnissen sind.

In Marokko wird viel Fleisch gegessen, vor allem Huhn, Lamm und Rind. Angesichts des üppigen Gemüseangebots kommen auch vegetarische Backpacker auf ihre Kosten, zumindest in den größeren Städten.

Veganes Gericht in Marrakesch
Veganes Gericht im Earth Café Marrakesch (Foto: Trekking Marokko)

Zum klassischen Streetfood gehören neben marokkanischen Sandwichs auch Fleischspieße, gegrillte Auberginen oder mit Köfte gefüllte Fladenbrote – perfekt für Reisende, die während ihres Backpacking-Abenteuers die lokalen Aromen probieren möchten. Wenn du irgendwann eine Abwechslung vom marokkanischen Essen brauchst, schau dich in den größeren Städten nach Shawarma, Burgerbuden, Pizzerien und Imbissen um, die eine breitere Palette an Speisen bieten.

Reisekrankheiten und Durchfall

Egal, was du beim Backpacking in Marokko isst: Es ist immer möglich, dass du im Verlauf deiner Reise mal mit Magenproblemen zu kämpfen haben wirst. Infektionen des Magen-Darm-Trakts betreffen 40 Prozent aller Fernreisenden zwischen dem dritten und dem neunten Reisetag. In der Regel werden sie durch unreines Wasser, ungeschältes Obst oder ungegartes Essen verursacht. 

Reisezeit und Reisedauer in Marokko

Die beste Reisezeit für Backpacking in Marokko

Wann ist die optimale Zeit für dein Backpacking-Abenteuer in Marokko? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da das Klima zwischen Nord- und Südmarokko erheblich variiert. Die angenehmsten Temperaturen erwarten dich zweifellos im Frühjahr und Herbst, aber auch während des restlichen Jahres präsentiert sich Marokko als ein faszinierendes Reiseland. 

Die Wahl der Reisezeit hängt stark von deinen Plänen ab: Möchtest du die Sahara erkunden oder am Strand entspannen? Steht die Besteigung eines Viertausenders auf deiner Agenda oder möchtest du durch die Gassen von Fès schlendern? Kurz gesagt, Marokko ist grundsätzlich ganzjährig bereisbar. Dennoch sind bestimmte Aktivitäten nur zu bestimmten Zeiten besonders ratsam.

Nebel in Essaouira
Nebel in Essaouira (Foto: Trekking Marokko)

Optimale Reisedauer für dein Backpacking-Abenteuer in Marokko

Eine andere Möglichkeit, um eine lange Bus- oder Bahnfahrt von Marrakesch nach Fés zu vermeiden, ist die Buchung einer organisierten Wüstentour. Diese Touren bieten die Möglichkeit, mehrere interessante Sehenswürdigkeiten zu besuchen und in einem Wüstencamp zu übernachten. Viele dieser meist dreitägigen Touren starten und enden in Marrakesch, aber einige beginnen oder enden auch in Fés. Auf diese Weise kannst du straffes Sightseeing in Südmarokko mit einem erlebnisreichen Transfer nach Nordmarokko verbinden.

Natürlich wird alles entspannter mit mehr Zeit im Gepäck. In sechs Wochen kannst du Nord- und Südmarokko inklusive Atlantikküste, Wüste, Gebirge und den Königsstädten gut verbinden, ohne außer Atem zu kommen.

Wie viel Zeit solltest du mindestens für Marokko einplanen? Für einen ausgedehnten Backpacking-Trip, bei dem du die Vielfalt des Landes erleben möchtest, empfehle ich dir mindestens drei Wochen. Diese Zeitspanne ist bereits knapp bemessen, da Marokko groß ist und die Reisegeschwindigkeit mit dem Bus oder dem Grand Taxi begrenzt ist. Wenn du nicht die meiste Zeit in öffentlichen Verkehrsmitteln verbringen, sondern tatsächlich etwas erleben möchtest, solltest du sorgfältig überlegen, welchen Teil Marokkos du bereisen möchtest.

Bei weniger als zwei Wochen solltest du dich auf eine Handvoll Ziele konzentrieren und lieber später zurückkehren, um mehr zu sehen, anstatt zu hetzen. Wenn deine Reisezeit begrenzt ist, könntest du versuchen, deine Route so zu gestalten, dass du die Reisezeiten minimierst oder sie zu einem Teil deines Backpacking-Abenteuers in Marokko machst. Zum Beispiel könntest du einen Gabelflug buchen, um nicht zu einer Rundreise gezwungen zu sein, sondern deine Tour beispielsweise in Marrakesch zu beginnen und in Casablanca zu beenden.

Kosten und Reisebudget beim Backpacking in Marokko

Wie teuer ist Backpacking in Marokko? Die Ausgaben hängen natürlich stark von deinem Lebensstil während der Reise ab. Bei sparsamem Verhalten, günstigen Übernachtungen, gelegentlicher Selbstversorgung und bevorzugter Nutzung von Bussen anstelle von Taxis liegen meine täglichen Ausgaben bei etwa 15-20 Euro. Dabei gibt es sowohl nach oben als auch nach unten noch Spielraum in dieser Kalkulation. Wenn du bereit bist, das mehr auszugeben, kannst du in luxuriösen Unterkünften übernachten, mehrmals täglich essen gehen und an organisierten Ausflügen teilnehmen.

Marokko ist als Reiseland vergleichsweise kostengünstig, und die Ausgaben für Transport, Unterkunft und Verpflegung sind moderat. Zum Beispiel kostet eine dreistündige Busfahrt von Essaouira nach Marrakesch in hochwertigen Bussen mit Klimaanlage zwischen 8 und 12 Euro, während ein Grand Taxi nur geringfügig mehr kostet. Eine kurze Taxifahrt in Marrakesch innerhalb der Stadt kostet etwa 2 Euro. Während Übernachtung und Verpflegung in anderen Destinationen oft das Budget belasten, lässt es sich als Backpacker in Marokko vergleichsweise kostengünstig leben. Einfache Unterkünfte sind ab etwa 4 Euro zu haben, Streetfood kostet etwa 1-3 Euro, während Restaurantbesuche etwas teurer sind. Je nach Flexibilität in Bezug auf den Komfort kannst du deine Reisekosten erheblich reduzieren.

Dennoch ist es wichtig, sich der eigenen Privilegien bewusst zu sein, insbesondere im Vergleich zu vielen Einheimischen in Marokko, denen du während deiner Reise begegnen wirst. Dieses Bewusstsein sollte stets präsent sein, und es ist ratsam, zu überlegen, ob ein ausgeprägtes Preisbewusstsein in jeder Situation angemessen ist.

Bargeld & Kreditkarten

In Marokko besteht die Möglichkeit, mit EC-Karten Geld abzuheben, jedoch funktioniert dies leider nicht immer zuverlässig und kann je nach Hausbank erhebliche Gebühren verursachen. Aus diesem Grund empfehle ich die Verwendung einer Kreditkarte, mit der du gebührenfrei Bargeld abheben kannst. Diese dient als Backup und bietet eine zuverlässige Absicherung.

Mit der Kreditkarte kannst du nicht nur vor Ort Bargeld beziehen, sondern auch online Unterkünfte buchen, Flüge reservieren oder einen Mietwagen bezahlen. Es ist jedoch ratsam, die Kreditkarte vorrangig zum Geldabheben zu verwenden, da bei den meisten kostenlosen Visa-Karten nur dieser Service gebührenfrei ist. In Restaurants und anderen lokalen Geschäften ist es empfehlenswert, lieber auf Bargeld zurückzugreifen. Geldautomaten sind in Marokko an Flughäfen, Bankgebäuden, vielen Postfilialen und zahlreichen anderen Orten in den Städten verfügbar. 

Persönlich nutze ich seit Jahren die kostenlose DKB-Kreditkarte, die sich als zuverlässiges Zahlungsmittel bewährt hat.

Fortbewegung in Marokko

Die Fortbewegung in Marokko gestaltet sich grundsätzlich als relativ komfortabel. Auch längere Strecken lassen sich preiswert zurücklegen, und mit etwas Planung kannst du auch ausgefallenere Routen problemlos selbst organisieren. Öffentliche Verkehrsmittel in Marokko sind vergleichsweise kostengünstig. Neben dem Flugzeug gehören dazu Busse, Züge, Grand Taxis und Taxis.

Unterwegs im Tal der Glücklichen
Tal der Glücklichen, Ait Bouguemez (Foto: Trekking Marokko)

Flugzeug

Theoretisch kannst du durch einen klug gebuchten Flug den weiten Weg von Nordmarokko in den Süden geschickt abkürzen und dir eine quälend lange Busfahrt ersparen. So kostet der gut einstündige Flug von Casablanca nach Ouarzazate weniger als 100 EUR, von Casablanca nach Agadir ebenso. Wenn du schnell von Nordmarokko in die Sahara möchtest und zeitlich etwas flexibel bist, findest du mit dem Online-Tool Skyscanner solche günstigen One-Way-Verbindungen. Richtig viel Zeit sparst du aber dabei dank der guten Zugverbindungen bis Marrakesch nicht ein.

Zug

Marokko verfügt über einige wenige Zugstrecken, die allerdings längst nicht das ganze Land abdecken. Zudem gibt es eine Handvoll Schnellzugstrecken mit einem marokkanischen TGV. In Nordmarokko gilt die Bahn jedoch als zuverlässiges und bequemes Verkehrsmittel. Eine Zugfahrt empfiehlt sich zum Beispiel für die Strecke von Marrakesch nach Casablanca.

Bus

In ganz Marokko gibt es ein funktionierendes Bussystem, mit dem du dich günstig im Land fortbewegen kannst. Du solltest versuchen, mit den besser ausgestatteten Bussen der Anbieter CTM oder Supratours zu fahren und Billiglinien aufgrund der Ausstattung und der längeren Fahrzeit eher zu vermeiden. Bei den meisten Bussen werden die Rucksäcke im Gepäckraum des Fahrzeugs transportiert, wofür nochmals eine zusätzliche Gebühr von 5-20 DH erhoben wird, die du bei der Abgabe des Gepäcks bezahlen musst.

Grand Taxi

Etwas teurer als die Busse sind die Grand Taxis. Das sind meistens umgebaute Mercedes-Modelle, in denen normalerweise sechs Personen befördert werden. Die Grand Taxis haben einen eigenen Platz und feste Preise für die angebotenen Strecken. Du wartest, bis alle sechs Plätze belegt sind oder teilst dir den Preis der freibleibenden Sitze mit den anderen Mitfahrern. Grand Taxis sind schneller als Busse und eignen sich besonders dann, wenn du in einer kleineren Gruppe unterwegs bist.

Petit Taxi

Die Petit Taxis dürfen nur innerhalb der Ortschaft fahren. Stadtfahrten kosten nicht viel. Du handelst den Preis vorher aus oder bestehst auf ein funktionierendes und angeschaltetes Taxometer. Taxis sparen Zeit und Stress. Die Fahrer sind zudem häufig gute Informationsquellen. Wie du ein Taxi findest? Das findet dich schon, wenn du dich kurz fragend umsiehst!

petit taxi marrakesch
Ein Petit Taxi in Marrakesch (Foto: Trekking Marokko)

Mietwagen

Natürlich kannst du dir in Marokko auch einfach einen Mietwagen ausleihen. Den gibt es relativ unkompliziert, je nach Fahrzeugmodell, ab etwa 20 Euro pro Tag. Mit dem eigenen Fahrzeug vergrößern sich die Freiheitsgrade und der Bewegungsradius erheblich.

Reiseagenturen und Ausflüge

Wenn du einen Ausflug machen möchtest, beispielsweise einen Abstecher in die Berge, eine Wüstentour oder einen Tagesausflug, kannst du mit einigem Geschick selbst organisiert einen Trip planen. Etwas einfacher, aber auch teurer, ist es, eine durchgeplante Tour zu buchen, die vom Transport bis zur Verpflegung alles einschließt. Die Preise und die angebotenen Touren variieren dabei sehr stark. 

Du kannst solche Aktivitäten vor Ort in einem der zahlreichen Reisebüros buchen oder online auf Plattformen wie Getyourguide.

Services und Produkte vor Ort

In mittleren und größeren Städten wie Essaouira oder Marrakesch findest du alle Dinge des täglichen Bedarfs, die du beim Reisen benötigst. In so gut wie jeder Straße gibt es einen kleinen Laden, einen sogenannten Hanout, wo Wasser, Brot, Obst, Zigaretten, Süßigkeiten und ähnliches verkauft werden. Du kannst deine Wäsche in den meisten Hotels selbst waschen und auf der Dachterrasse trocknen, aber in den meisten Unterkünften kannst du sie auch für einen kleinen Betrag waschen lassen. 

Inzwischen gehört eigentlich in allen Hotels WLAN zum Standard, so dass du normalerweise keines der nach wie vor existenten Internetcafés aufsuchen musst, um online zu sein.

Backpacking Packliste für Marokko

Was du für dein Backpacking in Marokko brauchst, hängt in erster Linie davon ab, was du dort unternehmen möchtest und wie hoch deine Komfortansprüche sind. Grundsätzlich gilt die Regel: Weniger ist mehr! Deshalb ordne ich meine Ausrüstung vor dem Einpacken in nach Kategorien getrennte Haufen und sortiere dann noch die selten oder gar nicht benutzten Dinge aus, um Stauraum und Gewicht zu sparen.

Rucksäcke an der Straße beim Backpacking in Marokko
Warten auf ein Grand Taxi in der Nähe von Ouzoud (Foto: Trekking Marokko)

Je nach Jahreszeit und Region kann sich das Wetter in Marokko erheblich unterscheiden. Für einen Städtetrip im Herbst braucht man kaum warme Kleidung, höchstens einen Pullover für die Abendstunden. Wer jedoch zu dieser Zeit in den Bergen unterwegs sein möchte, sollte sich auf gelegentliche Schnee- und Regenfälle gefasst machen und die entsprechende Ausrüstung mitführen.

Auf meinen Reisen begleiten mich inzwischen auch ein paar technische Gadgets, dazu gehören neben Smartphone und Kamera auch ein GPS-Gerät. Wenn das Gewicht meiner Ausrüstung keine große Rolle spielt, weil ich zum Beispiel nicht wandern gehe, nehme ich auch gern ein kleines Netbook mit.

Vor der Backpacking-Reise nach Marokko zu erledigen

Marokko-Reiseführer

Bevor du deine Reise antrittst, empfehle ich dir dringend, einen sorgfältig ausgewählten Reiseführer zu besorgen. Dieser ist nicht nur ein Mittel, um Nerven, Zeit und Geld zu sparen, sondern auch das beste Werkzeug, um das Maximum aus deinem Abenteuer herauszuholen. Es gibt mittlerweile mehrere erstklassige Reiseführer, die entweder das gesamte Land abdecken, wie zum Beispiel die Reiseführer von Muriel Brunswig (Stefan Loose) und Astrid und Erika Därr (Reise Know-How) oder der Lonely Planet. 

In deinem Reiseführer findest du nicht nur allgemeine Informationen zur Geschichte und Geographie des Landes, sondern auch Stadtpläne. Diese Karten zeigen die im Text beschriebenen Hotels, Restaurants, Busbahnhöfe und Sehenswürdigkeiten, was dir unterwegs eine bessere Orientierung ermöglicht. Du musst den Reiseführer natürlich nicht in einem Rutsch durchlesen, aber als Nachschlagewerk ist er unschätzbar wertvoll, beispielsweise wenn du dich während der Busfahrt für das passende Hotel entscheiden möchtest.

Es spielt keine große Rolle, ob du deinen Reiseführer als Buch oder als eBook besorgst – Hauptsache, du hast ihn auf deiner Backpacking-Tour dabei. 

Ausweis und Einreisebestimmungen

Vor deiner Reise solltest du unbedingt die Gültigkeit deines Reisepasses überprüfen, da er bei der Einreise nach Marokko noch sechs Monate gültig sein muss. Es ist wichtig zu beachten, dass ein Personalausweis nicht ausreicht – du benötigst einen Reisepass, mindestens einen vorläufigen. Bei der Einreise erhältst du automatisch ein Touristenvisum, das deutschen Staatsangehörigen einen Aufenthalt von bis zu 90 Tagen für touristische Zwecke in Marokko gestattet. Eine Überschreitung dieser Frist stellt einen Verstoß gegen das Aufenthaltsrecht dar und wird strafrechtlich geahndet.

Früher waren unter Backpackern sogenannte Visa-Runs beliebt, bei denen man mit der Fähre nach Spanien fuhr und wieder zurück, um durch die erneute Einreise seinen Aufenthalt zu verlängern. Leider funktioniert dieser Trick heute nicht mehr.

Auslandskrankenversicherung für Backpacker

Eine Auslandskrankenversicherung ist absolute Pflicht! Ohne eine solche Versicherung solltest du auf keinen Fall reisen, denn die Kosten und der Stress, wenn dir wirklich einmal etwas zustoßen sollte, sind die 10-20 EUR pro Jahr, die eine solche Police kostet, nicht wert. Du kannst problemlos online eine Auslandsreisekrankenversicherung in Deutschland abschließen – das ist kostengünstig und schnell erledigt! Eine von vielen Reisebloggern empfohlene Auslandsreisekrankenversicherung der Hanse Merkur gibt es bereits ab 18 Euro pro Jahr.

Impfungen

In Marokko sind keine Pflichtimpfungen erforderlich. Das Auswärtige Amt empfiehlt jedoch die Standardimpfungen, zu denen auch für Erwachsene die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Kinderlähmung und Masern-Mumps-Röteln gehören. Als Reiseimpfungen für Marokko wird Hepatitis A empfohlen. Langzeitreisende sollten sich laut diesen Hinweisen außerdem gegen Hepatitis B, Typhus und Tollwut impfen lassen.

Wandern in Marokko
Im Hohen Altas zwischen Imlil und Setti Fatma (Foto: Trekking Marokko)

Fragen zu Marokko und Backpacking?

Ich hoffe, dass dieser Artikel dir nützliche Tipps und Informationen zum Backpacking in Marokko liefert und deine Reiselust geweckt hat. Solltest du weitere Fragen haben, die hier nicht beantwortet wurden, zögere nicht, mir eine E-Mail zu schreiben oder einen Kommentar unter diesem Beitrag zu hinterlassen. Ich werde mein Bestes tun, um deine Fragen schnell zu beantworten und die Informationen gegebenenfalls in den Artikel zu integrieren, damit auch andere davon profitieren können.

28 Kommentare

  1. Hallo, erst mal ein ganz großes Lob für deine Informationen! Das wichtigste prima zusammengefasst!
    Ich will mit einem Freund zusammen Anfang März für ca. 14 Tage eine kleine Backpackertour machen. Wie ist das mit zelten in Marokko in dieser Zeit? Bzw. welches Klima herrscht da im Süden und Norden etwa? Und ist wildcampen erlaubt?
    Gruß Georg

    1. Hallo Georg,
      Die Zeltplätze haben bedienen anderen Standard anders als in Europa und sind meistens auf Wohnmobile und Selbstfahrer ausgelegt. Als Backpacker ist es häufig gar nicht so einfach, überhaupt zu vielen Plätzen zu gelangen, so dass ich in bestimmten (ubanen) Regionen eher auf ein günstiges Hotelzimmer zurückgreifen würde. Für entspanntes Backpacking ist das eigentlich praktischer, weil ihr direkt in der Medina schlaft, wo ihr euch günstig verpflegen könnt, das normale Leben authentisch erspürt und ihr die wichtigsten Ziele fußläufig erreichen könnt. Ein bisschen mehr zum Thema Camping und Zeltplätze steht hier: https://trekking-marokko.de/camping-in-marokko/

      In den Bergen ist es im März noch relativ frisch. Für zwei Wochen würde ich euch eine Trip nach Südmarokko (Marrakesch, Essaouira, Mirleft/Legzira/Sidi Ifni, Tafraoute) empfehlen. Der Antiatlas ist wunderschön und dort ist es auch wesentlich wärmer. Alle Orte sind mit Bus/Sammeltaxi erreichbar.

  2. Hi zusammen,

    toller, sehr informativer Artikel! Hat mir und meiner Freundin sehr bei der Auswahl des passenden Reiseziels geholfen. Zur Debatte stand auch Südost Asien aber Marokko ist für 14 Tage dann doch etwas angenehmer denke ich.

    Wir fliegen am kommenden Sonntag, den 14.06.2015 nach Casablanca und wollen von dort aus mit oder oder Auto nach Marrakesch und wieder zurück, die einzelnen Stationen sind noch nicht geplant bzw. werden sich auch erst sehr spontan ergeben.

    Hast Du, lieber Autor oder auch andere hier ein paar Tips, was besonders lohnenswert zu sehen oder zu erfahren ist?

    LG
    Gabriel

    1. Hi Gabriel,
      Vor allem kommt es darauf an, auf was ihr Lust habt. Wenn ihr am Strand sein wollt, würde ich auf jeden Fall Essaouira (würde ich sowieso! https://trekking-marokko.de/essaouira/), Sidi Khaouki und Mirleft mitnehmen. Von Marrakesch aus könntet ihr Abstecher in den Hohen Atlas oder zum Beispiel zu den Wasserfällen nach Ouzoud machen. Im Anti-Atlas dürfte es schon ganz schön warm sein, aber die Umgebung von Tafraoute ist echt malerisch (https://trekking-marokko.de/galerie/tafraoute/). Für diese Ziele braucht ihr keinen Mietwagen, sondern könnt alles mit Bussen und Sammeltaxis machen. Mit einem Mietwagen würde ich von Marrakesch über den Hohen Atlas nach Ouarzazate und dann die Straße der Kasbahs nach Nordosten nehmen bis Merzouga.

  3. Hallo,

    also estmal danke für diesen tollen Artikel. War bisher wirklich sehr hilfreich.
    Wir wollen in 2 Wochen nach Marokko und wollen von Marrakech mit dem Bus nach Essaouira reisen, wäre es ratsam den Bus schon jetzt zu buchen oder ist das vor Ort genau so gut möglich?
    LG, Katrina

    1. Liebe Katrina,
      Es ist möglich, die Busse von CTM oder Supratours vorher online zu buchen. Ich würde das aber vor Ort machen, jedoch nicht unmittelbar vor der Abfahrt. Am einfachsten ist es, 1-2 Tage vorher mit dem Taxi zur CTM-Station zu fahren und dort die Tickets zu kaufen. Alternativ könnt ihr auch zum Busbahnhof am Bab Doukkala fahren und dort entweder Plätze im Sammeltaxi chartern oder in den einfacheren, dafür aber günstigeren, Privatbuslinien. Es reist sich in den CTM-Bussen sicherer (Verkehrssicherheit) und komfortabler, in den Privatbussen ist es günstiger. Wenn ihr zu fünft oder sechst unterwegs wäret, hättet ihr quasi die Vollbelegung für ein Sammeltaxi und könntet damit direkt fahren.

      1. Vielen Dank für deine Antwort.
        Eine kleine Frage hätte ich allerdings noch. Wie ist es am Strand „Kleidungstechnisch“, ist es ok, wenn man einen Bikini anzieht?
        LG

        1. Das musst du wissen. Die Essaouiris haben Dank der Urlauber in ihrem Leben sicher schon den einen oder anderen Bikini zu Gesicht bekommen und sind dahingehend abgehärtet, ich würde mich aber aus Respekt immer für den Badeanzug entscheiden und den ortsüblichen Gepflogenheiten anpassen, auch was die restliche Kleidung betrifft.

  4. Hallo,

    vielen Dank fuer den Artikel! Ich werde voraussichtlich ENde September fuer ca. 10-12 Tage nach Marokko reisen. Da ich vor ein paar Jahren bereits Staedte wie Marrakesch und Casablanca besucht habe, wuerde ich diesmal gerne mehr herumreisen und neben der Atlantikkueste, wo ich gerne ein paar Tage verbringen wuerde (wo?), mal einen Abstecher in die Sahara und/oder eines der Gebirge vornehmen.

    Wichtige Fragen: Ist das Anfang Oktober wettermaessig noch moeglich? Wo wuerde es sich eignen, hinzufliegen, um diese Vorhaben moeglichst ohne allzu viel Reiseaufwand zu vereinen und dabei trotzdem in relativ erholsamen Unterkuenften zu uebernachten? Ich dachte schonmal an Agadir als erstes Ziel, wovon mir jedoch auch abgeraten wurde, da zu touristisch. Generell bin ich aber weder puristischer Backpack-Dogmatiker noch Luxustourist.

    Danke im Voraus,
    Peter S.

  5. Hi,
    ich möchte gerne im März 2016 eine Küstenwandertour im Süden (zwischen Agadir und Sidi Ifni) machen. Gibt es da Infos hinsichtlich der Strecken, Unterkünfte etc?
    Merci vorab für die Antwort,
    Rainer

    1. Hallo,
      Vielen Dank für deinen Kommentar. Mir fällt jetzt spontan keine verlinkbare Informationsquelle dafür ein. Ich bin mir nicht sicher, ob du nicht mehr Freude hast, wenn dort von einem Quartier aus Tageswanderungen unternimmst, z.B. in der Region zwischen Agadir und Essaouira oder im Anti-Atlas.
      Ich bin 2009 mit Gepäck von Legzira nach Sidi Ifni gewandert. Das war grundsätzlich schön, jedoch wurde meine Erwartung enttäuscht, dass eine Art Küstenwanderung direkt am Atlantik entlangführt. Dort enden die Ausläufer des Anti-Atlas und zerschneiden mit tiefen und zerklüfteten Schneisen den Küstenstreifen, so dass man etwas weiter landeinwärts wandern muss. Das ist ok, aber es gibt beeindruckendere Landschaften in Marokko und ich würde von dort eher die drei Stunden mit einem Taxi nach Tafraout (Anti-Atlas) fahren und dort wandern gehen — dort ist es unbeschreiblich schön.

  6. Hallo, tolle Tipps.
    Wir, eine französisch sprechende Familie mit zwei Jungs – 7 und 8 Jahre – wollen morgen von Marrakesh 3, 4 Tage in die Wüste fahren. Merzourga, evtl. Erg Chebbi. Welcher Ort ist schön und relativ sicher und gut zu erreichen? Würdest du uns empfehlen, dies auf eigene Faust mit grand taxis zu unternehmen oder ist – wegen Verfügbarkeit, Sicherheit und vielleicht einfacheren Reisen mit individuellen Pausen – doch organisiert? Diese Dromedar-Trips kann nach doch auch dort buchen, oder?
    Da wir von Spanien zurückfliegen, macht es doch Sinn, von dort Richtung Norden, also Fez, weiter zu fahren, anstatt nach Marrakesh zurückzukehren? Oder ist fürs recht beschwerlich?
    Jetzt wurden es doch ein paar Fragen… Sorry. Wäre echt super, wenn du und deine Einschätzung geben könntest. Vielen Dank im voraus.

    1. Hallo Ben,
      Beide Wüstengebiete sind sicher und beide kannst du theoretisch via Grand Taxi absolvieren und dann vor Ort eine Dromedar-Reise organisieren (Mehr zu beiden Wüstengebieten hier: https://trekking-marokko.de/organisierte-wuestentouren/). Bei 3-4 Tagen würde ich Merzouga anpeilen und von dort wie von dir vorgeschlagen über das Tafilalet und Midelt hoch nach Fès. Soviel in Kürze, bin selbst gerade auf dem Rückweg von Marrakesch…

  7. Lieber Joachim,

    herzlichen Dank für diese umfangreiche und interessante Website. Ich möchte vom 2. bis 20. März eine Backpacking-Tour durch Marokko unternehmen und mich für ca. 18 Tage einfach mal ausklinken. Was hälst du von folgender Route:

    – Marrakesh
    – (Bus) Setti Fatma, Imil, Toubkal
    Route A:
    – (Bus) Tafaoute… Wandern im Antiatlas, (Bus) Mirleft, (Bus) Agadir, (Bus) Sidi Kaouki, Essaouira
    – (Bus/Zug) Casablanca, (Bus/Zug) Fes
    Route B:
    – (Bus) Outoud-Fälle… Wandern im Atlas, Midelt, Sahara-Tour, Fes

    Route A oder B, weil ich glaube dass 18 Tage nicht sehr viel sind, gerade wenn man möglichst viel Zeit zu Fuß verbringen will. Was würdest du empfehlen?

    Vielen Dank und viele Grüße aus Spanien

    1. Lieber Kai,
      Vielen Dank für deinen Kommentar und die lobenden Worte. Deine Routenvorschläge sehen super aus und ich hätte Schwierigkeiten, mich zu entscheiden. Wenn du in Spanien am Meer lebst, würde ich mich für Route B entscheiden, weil du warme Strandtage vermutlich gewohnt bist. Wenn du aus dem deutschen Spätwinter ins Warme fliehen möchtest, wäre der Strand für mich reizvoller.

      Ouzoud ist zwar spektakulär, aber auch relativ stark frequentiert. Ich würde dort eine Nacht in einem Hotel oder auf dem Ferienhügel Walhallaverbringen, um in Ruhe die Umgebung zu erkunden. Spannender und irgendwie auch marokkanischer finde ich das Tal der Glücklichen, das gar nicht so weit weg ist von Ouzoud. Hier solltest du ein paar schöne Tageswanderungen unternehmen können. Eine Saharatour kannst du z.B. in Marrakesch, Ouarzazate, Zagora oder Merzouga buchen (rechne je nach Service und Entfernung mit ca. 70-120 EUR/Tag). Midelt und das Tafilalet ist ebenfalls eindrucksvoll und liegt genau auf dem Weg nach Fes.

      Ich persönlich würde mich im März jedoch für Route A entscheiden und im Anschluss an die Toubkal-Tour über den Tizi-n-Test nach Tafraoute (Marrakesch, Taroudannt, Tafraoute (über die R105)) fahren und auf dem Weg noch das Ksar Tioulit ansehen (Der Standardweg von Sammeltaxis und Bussen ist Marrakesch – Agadir – Tiznit – Tafraoute). In Tafraoute kann man gute Tageswanderungen machen und für weitere Entfernungen auf die Dienste lokaler Reiseveranstalter zurückgreifen. Es lohnt sich auch, dort ein Fahrrad auszuleihen. Mirleft und Sidi Kaouki sind sich ähnlich, beide Orte ruhig und entspannt, das ich mich für einen entscheiden würde (Mirleft + Tagesauslug nach Legzira). Agadir würde ich bei dieser Route weglassen und zugunsten eines zusätzlichen Tags in Essaouira überspringen.

      So oder so kannst du mit 18 Tagen auf einer der beiden Routen nur gewinnen. Landschaftlich hast du bei beiden Vorschlägen viele unterschiedliche Formen dabei, so dass du dich am Ende zwischen Berge/Wüste und Strand/Antiatlas entscheiden kannst. Preislich dürfte die Küstenvariante etwas günstiger sein.

      Zwei Anmerkungen noch: Der Zug fährt nur von Marrakesch nach Casablanca, von Essaouira aus geht es nur mit dem Bus nach Norden. Du wirst im März noch Schnee auf dem Toubkal haben und solltest die entsprechende Ausrüstung mitbringen.

  8. Hallo zusammen,

    ich hätte eine Frage die in eine ganz andere Richtung geht. Ich bin als Student leidenschaftlicher Backpacker und war schon in vielen Ländern unterwegs. Ein treuer Begleiter den ich bisher immer gerne beim abgelegenen Campen dabei hatte ist mein Opinel mit 12cm feststellbarer Klinge. Leider kann ich im Netz nirgendwo Informationen darüber finden wie die Behörden/Zoll in Marokko damit umgehen. Natürlich bleibt das in den Städten auch tief im Rucksack…

    Trotzdem, hat da jemand Erfahrungen? Ist das in Marokko sehr gelassen oder sehr streng, ich könnte mir beides Vorstellen.

    Würde mich über eine Antwort sehr freuen da ich sonst wirklich keine Informationen gefunden habe.

    PS: Unser Flug geht übermorgen und ich freue mich schon rieeesig dieses Land erkunden zu dürfen.

    1. Lieber Jochen
      In Marokko sind Messer mit fester Klinge eigentlich nicht erlaubt. Ich hatte aber auf all meinen Reisen dorthin mit Opinels, meinem Leatherman oder einem größeren Outdoor-Messer deswegen nie Probleme. Wenn du das Messer nicht sichtbar trägst sondern es in den Rucksack eingräbst und es im privaten Rahmen (vorwiegend zur Essenszubereitung) nutzt, solltest du keine Probleme haben. Ich würde es auf jeden Fall mitnehmen. Viel Spaß in Marokko!

  9. Wow, super Blog!! Gestern abend drauf gestoßen und noch die halbe Nacht gelesen… Danke!
    Bei uns geht’s jetzt auch bald los und wir sind gerade am Route feilen… Haben leider nur knappe 10 Tage in Marokko, aber ich komme bestimmt nochmal wieder!

    Nur ein paar kurze Fragen, was du von der Route hältst oder was du anders machen würdest…

    Landung Casablanca -> weiter nach Rabat (2 Tage) -> fes (2 tage) -> gerne ein Ort im middle oder high Atlas -von dem man aus einfach eine eintages trekking Tour machen könnte (ohne wanderschuhe -leider nur Turnschuhe dabei ) – irgendeine Empfehlung? ?
    Eventuell essaoira und zurück nach marrakesh (von dort rückflug)

    Haben leider auch kein eigenes auto-aber müsste mit Bus oder Zug machbar sein oder ?

    Ganz lieben Dank schonmal!
    Liebe grüße

    1. Vielen Dank für die Blumen. Deine Route klingt machbar. Wenn du eher am traditionellen Marokko interessiert bist und dich eine westlich inspirierte modernere Atmosphäre, wie sie in Rabat zu finden ist, eher kalt lässt, würde ich dort nur eine Nacht verbringen — für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie den Hassan-Turm sollte das reichen (https://trekking-marokko.de/galerie/fotogalerie-rabat/). Wenn du schon mal dort oben bist, würde ich die Tageswanderung ins Rif-Gebirge legen und dafür auf jeden Fall 2 Nächte in Chefchaouen verbringen. Du kannst direkt aus der Kleinstadt zu Fuß in die Berge aufbrechen. Ein paar Eindrücke der Gegend findest du hier: http://rif4you.blogspot.de

      Das Schienennetz reicht bis Marrakesch und ich würde dir empfehlen, von Fès mit dem Zug runter zu fahren (dauert etwa 8h, kostet ca. 20 EUR p.P.) Von Marrakesch kannst du dann immer noch entscheiden, ob du Zeit hast, nach Essaouira rüberzufahren. Das dauert je nach Verkehrsmittel etwa 3-4h, eine Zugverbindung gibt es nicht.

      Viel Spaß im Urlaub!

      1. Hey vielen vielen dank für die schnelle Antwort und die super Tipps! !! Haben jetzt allerdings noch ein weiteres kleines Hirngespinst -den toubkal in einer 2 Tages Tour erklimmen… Hast du das schonmal gemacht? Ist die Strecke auch für ja nicht wirklich erfahrenen Bergsteiger und leider ohne wanderschuhe machbar? Und meinst du man braucht einen Guido oder lässt sich der Weg gut so finden? Hier auf der Seite ist er ja ganz gut beschrieben und es klingt eigentlich machbar ? danke nochmal für deine Meinung!

  10. Ein super toller Blog. Respekt, vor allem weil die Informationen toll zusammen gefasst sind. Gratulation für dein tolles Werk. Ich war schon dreimal in Marrakesch und beim ersten Mal haben wir uns in diese Gegend verliebt. Ich kann nur jedem raten, dort einmal seinen Urlaub zu verbringen, denn er wird unvergesslich werden. Wer keinen Backpacking-Urlaub machen will, sondern einen „festen Urlaub“ dort verbringen will. Kann ich das Riad La Maison Nomade empfehlen. Tolles Riad, sehr sauber und einfach zum wohlfühlen. Personal sehr kompetent und die Leitung ist deutschsprachig. Hoffe, dass es weiterhin so tolle Blogs gibt und sie immer wieder mit neuen Infos gefüttert werden. LG und weiter so! 🙂

  11. Hallo,
    ich vermute mal die Frage wurde schon häufiger gestellt… Hab nur auf Anhieb nichts gesehen. Sorry also falls ich etwas überlesen haben sollte.
    Ich finde die Seite und Informationen wirklich sehr gut. Ich bin gerade am Überlegen, ob ich über Weihnachten für 2,5 Wochen nach Marokko fliege, alleine als Frau.
    Allerdings spreche ich kein Wort Französisch oder Spanisch, mein Englisch hingegen ist sehr gut. Stellt das ein Problem dar?
    Ich wäre sehr froh über einen Tip, Anregungen, Meinungen.
    Danke! Viele Grüße,
    Katharina

    1. Hi Katharina,
      Vielen Dank für deinen Kommentar. Marokko als alleinreisende Frau ist prinzipiell überhaupt kein Problem. Du solltest darum bemüht sein, möglichst selbstbewusst aufzutreten und dich kleidungstechnisch den Gepflogenheiten des Landes anzupassen (was im Winter meist automatisch passiert), dann solltest du keine Probleme haben.
      Was die Sprache angeht, wird es etwas schwieriger: Wenn du dich in touristisch erschlossenen Städten wie Marrakesch, Fes, Agadir oder Essaouira aufhältst, wirst du mit Englisch relativ gut zurecht kommen. Im ländlichen Raum hilft dir normalerweise nur Französisch oder Arabisch weiter. Das heißt jedoch nicht, dass du dich dort nicht verständigen kannst, sondern nur, dass du dich etwas mehr bemühen musst. Der „Steppenwolf“ (mit dem du hier ein Interview lesen kannst: https://trekking-marokko.de/rundreise-interview-steppenwolf/ ), der z.B. auch weder Französisch oder Arabisch spricht, aber mit offenem Herzen kommuniziert, trifft auf seinen erlebnisreichen Touren immer wieder marokkanische Begleiter und lernt unheimlich viele Einheimische kennen. Für eine Tour fernab touristischer Städte würde ich mir ein klein bisschen Französisch beibringen und eventuell so ein piktogrammbasiertes Wörterbuch ohne Wörter einpacken. Von einer Reise abhalten lassen würde ich mich deswegen aber nicht.

  12. Hallo,
    ich habe nun Ende Juli vor für 4 Wochen nach Marokko reisen zu wollen.
    Da dieses Land auch viele interessante Produkte (z.B. Gewürze/Lehmtopf etc.) zu bieten hat, würde mich nun interessieren, ob es eine Möglichkeit gibt diese Produkte nach Hause zu schicken.

    Ist die Post zuverlässig, sodass die auch bei uns ankommt?
    Leider kann ich diese Sachen am Ende meiner Reise nicht mitnehmen, da ich im Anschluss weitere vier Wochen in Tunesien geplant habe.

    Gruß und Vielen Dank
    Sebastian

  13. Mit meiner besten Freundin zusammen würde ich gerne mal nach Marokko reisen. Gut zu wissen, dass Reisen mit dem Bus dort gut möglich ist, weil es ein funktionierendes Bussystem gibt, das noch dazu günstig ist. Wir werden wegen dem hohen Unfallrisiko versuchen, Billiglinien zu vermeiden und auf besser ausgestattete Anbieter zu setzen.

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