Reiseapotheke für den Urlaub in Marokko

Magenverstimmung, Kopfschmerzen, Fieber — wer unterwegs krank wird, erlebt seinen Urlaub oftmals nur noch im Bett und muss unter Umständen eine längere Pause einlegen, um sich zu kurieren oder sogar einen Arzt aufzusuchen. Das Risiko, auf Fernreisen zu erkranken, lässt sich mit einigen Tricks zwar minimieren, aber leider nicht völlig ausschließen. Eine gut sortierte Reiseapotheke kann zumindest dabei helfen, die Konsequenzen im Griff zu haben und schnell wieder auf die Beine zu kommen.

Medizinische Versorgung in Marokko: Ärzte, Krankhäuser und Apotheken

In den größeren Städten Marokkos wie Agadir, Casablanca, Marrakesch oder Rabat gibt es eine moderne medizinische Versorgung und gut ausgestattete Privatkrankenhäuser und Polikliniken, im ländlichen Raum dagegen ist die Situation schlechter und es mangelt an ausgebildeten Ärzten mit modern ausgestatteten Behandlungsräumen. Wie überall außerhalb Europas gilt, dass alle ärztlichen Leistungen, die man in Marokko in Anspruch nimmt, sofort bezahlt werden müssen. Die Kosten werden später von der Auslandskrankenversicherung, die man auf jeden Fall abgeschlossen haben sollte, erstattet. Ein einfacher Arztbesuch kostet je nach Klinik etwa 40-200 DH.

Reiseapotheke und Gesundheit im Urlaub in Marokko

Apotheken gibt es in Marokko fast flächendeckend. Deren Preisniveau ist in der Regel günstiger als das in Europa. Es ist kein Problem, Markenprodukte wie Immodium, Rennie, Volaren oder Systral zu kaufen. Andere bekannte Produkte werden in Marokko unter anderem Namen angeboten, zum Beispiel Paracetamol (Doliprane), Aspirin (Aspegic) oder Ibuprofen (Brufen). Sollte man sich nun seine Medikamente mitbringen oder erst im Notfall vor Ort kaufen? Manche raten dazu, nur wirklich dringend benötigte Medikamente einzupacken und alles andere im Notfall in einer Apotheke besorgen. Andere warnen vor gefälschten Pharmazeutika oder nichtdeutschsprachigen Beipackzetteln, die die Anwendung der Medikamente erschweren, und plädieren deswegen dafür, den Urlaub mit einer gut ausgestatteten Reiseapotheke anzutreten. Ich würde diese Entscheidung auf jeden Fall auch vom Versorgungsgrad der Region, in der ich unterwegs sein werde, abhängig machen und für einen Städtetrip nach Marrakesch weniger einpacken als für eine mehrwöchige Wanderung im Atlasgebirge. Wer regelmäßig Medikamente einnehmen muss, sollte unbedingt darauf achten, diese während des Flugs im Handgepäck zu verstauen.

Vor der Reise: Impfungen und Arztbesuch

Für Marokko gibt es keine Pflichtimpfungen. Das Auswärtige Amt empfiehlt die Standardimpfungen gegen Hepatitis A, Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Kinderlähmung, Masern-Mumps-Röteln (MMR) und Influenza. Wer länger in Marokko auf eigene Faust unterwegs sein wird, sollte sich zusätzlich gegen Hepatitis B, Typhus und Tollwut impfen lassen. Malaria ist in Marokko kein akutes Problem und deswegen wird von medikamentöser Prophylaxe abgeraten, da die Nebenwirkungen einer Impfung in keinem Verhältnis zum Ansteckungsrisiko stehen. In den Flussoasen Südmarokkos können vereinzelt Anopheles-Mücken vorkommen, die als potenzieller Überträger von Malaria-Erregern gelten, weiterhin stehen einzelne ländliche Gegenden der Provinz Chefchaouen von Mai bis Oktober auf der Malaria-Landkarte, wobei der letzte Malariafall dort 2007 registriert worden sein soll. In Marokko tritt wenn überhaupt die weniger gefährliche, durch den Erreger Plasmodium vivax ausgelöste Malaria tertiana auf. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann sich einen Malaria-Schnelltest kaufen und bei einem positiven Malariaselbsttest zum Medikament greifen.

Es schadet auf keinen Fall, vor der Reise einen Arzt zu konsultieren und mit ihm über die geplante Reise zu sprechen. Wer unterwegs auf Spritzen und Kanülen angewiesen ist — zum Beispiel als Diabetiker –, sollte sie sich seine Krankheit ärztlich attestieren lassen, um Irritationen beim Zoll im Zweifelsfall schnell aus der Welt schaffen zu können. Vor längeren Reisen sollte man auf jeden Fall auch nochmal zum Zahnarzt gehen.

Das gehört in die Reiseapotheke

Die Frage, wie umfangreich die medizinische Ausrüstung und die Notfallapotheke sein muss, hängt wie beschrieben ganz wesentlich davon ab, wo man wie lange unter welchen Bedingungen reisen wird. Wer zum Surfen nach Marokko kommt, braucht eher Mittel gegen Ohrenschmerzen oder feuchtigkeitsspendende Cremes als bei Trekkingreisen, wo die Priorität vielleicht stärker bei Blasenpflastern und Fußwohlsalbe liegt. Durchfall und Magenbeschwerden zählen zu den häufigsten Erkrankungen bei Fernreisenden, deswegen gibt es in in einem Extraartikel Tipps und Empfehlungen, wie man sich vor Mageninfekten schützen kann und was zu tun ist, wenn man von „Montezumas Rache“ heimgesucht wurde.

Toilette Durchfall

Basis-Ausrüstung

  • Desinfektionsspray oder -tücher
  • Wunddesinfektionsmittel
  • Pflaster, Kompressen, Mullbinden
  • Schere, Pinzette, Zeckenzange, Einweghandschuhe
  • Fieberthermometer

Medikamente

  • gegen Schmerz- und Fieber
  • gegen Durchfall (z.B. Immodium und Elotrans)
  • gegen Bauchkrämpfe und Verdauungstörungen
  • gegen Kreislaufprobleme
  • gegen Reiseübelkeit und Erbrechen
  • gegen Husten, Heiserkeit, Halsschmerzen
  • gegen Insektenstiche
  • regelmäßig einzunehmende Medikamente
  • Sonnenschutz, Après-Soleil-Produkte, Wund- und Heilsalbe
  • befeuchtende Augentropfen

Spezielle Interessen

  • Malaria-Schnelltest
  • Schlangenbiss-Set (Wüste)
  • Blasenpflaster, Salbe oder Gel gegen Verstauchungen und Prellungen (Trekking)

Ein Kommentar

  1. Als Alternative für Immodium bei Durchfallerkrankungen kann ich Lacteol empfehlen. Die Kapseln oder das Pulver enthalten Milliarden von Lactobazillen, die auf natürliche Weise bereits im Darm vorkommen. Durch die zusätzlichen Lactobazillen wird die Darmwand vor Bakterien schützend ausgekleidet und die Immunabwehr gestärkt (http://www.lacteol.de/de/lacteol/lactobazillen-das-natuerliche-wirkprinzip/). Mir hat Lacteol auf so mancher Reise bereits den A**** gerettet 😉

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