Wie teuer ist ein Flug nach Marokko? Wann und wie sollte man am besten buchen? Mit welchen Tricks lässt sich dabei Geld sparen? In diesem Artikel werden sechs Tipps für günstige Marokkoflüge vorgestellt.
Die Preise für Flüge von Deutschland nach Marokko sind zwar in den letzten Jahren zum Teil erheblich gesunken, doch das ist leider kein Garant, jederzeit einen günstigen Flug zu finden. Zur richtigen Reise- und Buchungszeit ist es möglich, Hin- und Rückflug zusammen für weniger als 80 Euro zu bekommen. Doch das ist besonders günstig und nicht der Regelfall. Normalerweise sollte man davon ausgehen, insgesamt 150 Euro bis 250 Euro für die Flüge investieren zu müssen und selbst dann bewegt sich das Angebot im preislichen Mittelfeld. Mit einigen Tricks lassen sich die Flugkosten allerdings nach unten drücken.
(Foto: Trekking Marokko, 2014)
1. Der richtige Zeitpunkt für die Buchung
Die Flugpreise schwanken permanent, erreichen aber durchschnittlich etwa sechs Wochen vor dem Abflug ihren statistischen Tiefpunkt. Nach diesem Zeitpunkt erhöhen sich die Preise kontinuierlich und schnellen vor allem in den letzten zwei Wochen in die Höhe. Die Zeiten von Lastminute, in denen man mitunter wenige Tage vor Reisebeginn Billigangebote abgreifen konnte, sind vorbei. Flugtickets werden heute in der Regel von billig nach teuer verkauft und freie Plätze werden nicht mehr verramscht, sondern relativ hochpreisig an Kurzentschlossene verkauft. Günstige Lastminute-Flügen gibt es nur noch in einer Nische: In den Sonderangeboten, die Airlines in ihren Newslettern streuen. Ansonsten lohnt sich Abwarten nur noch bei langfristiger Planung — wer nur noch sechs Wochen Zeit hat, sollte sich ranhalten.
2. Flexibilität bei der Reisezeit
Grundsätzlich gilt die Regel, dass Flüge an den Tagen besonders teuer sind, an denen viele fliegen wollen — das klassische Beispiel dafür sind die Osterferien oder die Weihnachtsfeiertage. Wer zeitlich flexibel ist, sollte seine Reisezeit an die Ferienzeiten anpassen und versuchen, kurz davor oder kurz danach zu buchen. Traditionell sind Flüge am Dienstag und Mittwoch günstiger als am Wochenende. Eine nützliche Aufstellung der Flugpreise liefert die Metasuchmaschine Skyscanner, mit der man die Suchergebnisse zum Beispiel in einer Monatsübersicht darstellen kann, um die günstigsten Reisetage abzulesen.
3. Abflughäfen vergleichen
Die Flugpreise fallen und steigen mit der Größe des Flughafens. An kleineren Flughäfen wie Düsseldorf Weeze, von wo aus zum Beispiel Ryanair fliegt, werden oft geringere Gebühren von den Airlines verlangt — ein Vorteil, der sich häufig am Endpreis ablesen lässt. Wer räumlich flexibel ist und ohne großen Aufwand verschiedene Abflughäfen erreichen kann, sollte diese bei der Suche nach günstigen Flügen unbedingt mit einbeziehen.
4. Gabelflüge überprüfen
Wer nicht beabsichtigt, in Marokko an einem Ort zu verweilen, sollte prüfen, ob sich nicht durch einen Gabelflug Geld und vor allem Zeit sparen lässt. Marokko ist relativ groß ist und bei Rundreisen sind oft längere Distanzen zu überwinden, die aufgrund der eher langsamen Durchschnittsgeschwindigkeit, mit der man unterwegs ist, Zeit und Geld kosten. Gabelflüge bedeuten, dass Ankunfts- und Abflughafen nicht identisch sind. So könnte man beispielsweise seine Reise in Casablanca oder Fès beginnen und den Rückflug von Agadir oder Marrakesch aus antreten, um sich so den Rückweg mit Bus oder Mietwagen zu sparen. Auf diese Art lassen sich Nord- und Südmarokko sinnvoll miteinander verbinden, aber auch für Urlaube in Südmarokko kann es je nach Reiseplanung nützlich sein, die An- und Abreise auf Agadir und Marrakesch zu verteilen, um nicht die gleiche Strecke zweimal zurücklegen zu müssen.
5. Zusatzkosten erkennen und vermeiden
Billigfluglinien wie Easyjet bieten häufig Flüge zu außerordentlich günstigen Konditionen an. Der Haken an diesen Sonderangeboten wird erst im Laufe des Buchungsprozesses deutlich, denn bei solchen Airlines muss für jeden Service extra bezahlt werden. Das beginnt bei der nicht gerade niedrigen Gebühr für Aufgabegepäck, geht bei Sitzplatzreservierung und Speedboarding weiter und endet schließlich bei Snacks und Getränken in der Luft. Hier eröffnen sich jedoch auch erhebliche Sparpotenziale. Auf Speedboarding kann man getrost verzichten und auch eine fehlende Sitzplatzreservierung lässt sich aushalten, vor allem, wenn man sich darum bemüht, dass die Mitreisenden zur gleichen Zeit den Online-Check-in erledigen. Während des Flugs kann man die selbst mitgebrachten Snacks und Getränke verzehren und muss nicht auf den kostenpflichtigen Bordservice zurückgreifen.
(Foto: Trekking Marokko, 2014)
Das größte Sparpotenzial bieten jedoch die Gebühren für das Aufgabegepäck. Wer keine besonderen Gepäckanforderungen hat, weil er normalen Urlaub macht oder als Backpacker unterwegs ist, sollte darüber nachdenken, den Hinflug nur mit einem Rucksack als Handgepäckstück zu bestreiten und erst für den Rückflug zusätzliches Aufgabegepäck zu buchen. Eine günstige Reisetasche dafür findet man in Marokko in jedem Souk.
6. Die günstigsten Flüge gibt es nicht immer direkt bei der Airline
Auch wenn man davon ausgeht, dass beim direkten Buchen über die Airline die Provision für die Zwischenhändler entfällt, und die Preise dort deswegen günstiger sind, findet man häufig wesentlich billigere Angebote bei verschiedenen Online-Reisebüros, die den Fluggesellschaften vorab große Kontingente abkaufen. Auch hierfür lohnt sich ein Preisvergleich mit der Metasuchmaschine Skyscanner.
Fazit: Wer billig fliegen will, muss flexibel sein
Diese sechs Tipps, um günstige Flüge nach Marokko zu finden, laufen fast alle auf Flexibilität hinaus. Wer keinen engen Zeitkorridor aus Urlaub, Feiertagen oder Schulferien beachten muss, ist auch nicht gezwungen, an den teuren Stichtagen zu fliegen. Mit cleverer Reiseplanung lassen sich außerdem verschiedene Flughäfen sinnvoll miteinander kombinieren, um später Zeit und Geld für den Transport innerhalb Marokkos zu sparen. Und auch die Zusatzkosten einiger Billigairlines lassen sich durch mitgebrachte Lebensmittel, den gemeinsam durchgeführten Online-Check-in und den Verzicht auf Aufgabegepäck weiter drücken. Wer in jeder Hinsicht flexibel ist, zahlt am Ende weniger als diejenigen, die durch feste Strukturen eingeschränkt sind.
Es lohnt sich auch, zu prüfen, ob die Kombination aus zwei Flügen günstiger ist. Das hatte ich bei meiner zweiten Marokkoreise: Marrakesch – Madrid – Köln war deutlich billiger als alle Direktflüge (obwohl es ja sogar 2 Tickets waren). Bei Ryanair muss man dann allerdings hoffen, dass nix verspätet ist, denn die Airline weist deutlich darauf hin, dass das eigentlich nicht so gedacht ist und im Notfall nichts erstattet wird. Ansonsten ist die Strecke Weeze – Fes erfahrungsgemäß am günstigsten. Bei meiner ersten Reise hatte ich das Glück, sowohl für Hin-, als auch für Rückflug einen Freitag, den 13. nehmen zu können, wodurch die Preise noch günstiger waren als an „normalen“ Freitagen… 😀