Reisebericht: Marokko Offroad — unterwegs im Armeelastwagen

Den Hippietraum vom VW-Bus und der zweisamen Weltreise haben sicher viele schon geträumt — doch nur die wenigsten schaffen es auch, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen und tatsächlich aufzubrechen. Durchstöbert man die Reiseberichte von Selbstfahrern in Marokko, so gewinnt man schnell den Eindruck, dass ein mehrere Wochen langer Roadtrip durch Marokko eine sehr intensive und abenteuerliche Erfahrung sein kann.

Zum Expeditionsfahrzeug umgebauter LKW mit 1000 Litern Wasser im Tank

Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde auf diesem Blog auf die Pistenkuh hingewiesen — ein vor mehr als neun Jahren umgebautes Expeditionsfahrzeug, mit dem ein deutsches Paar  den Süden Marokkos erkundete. Ähnlich bestellt ist es auch um die beiden Schweizer Rico Pedretti und Monika Allemann, die sich vor acht Jahren einen alten Armee-Lastwagen, einen Saurer 2DM, gekauft und in 400 Arbeitsstunden zu einem bemerkenswerten Wohnmobil inklusive Küche, Spüle, Schränken und Bett umgerüstet haben. Auf dem Anhänger ist eine Waschgelegenheit installiert, die von einem Wassertank mit 1000 Liter Fassungsvermögen gespeist wird. Dank einer Wasserpumpe kann man sogar ein Dusche nehmen.

Mit dem LKW in Marokko
(Foto: www.tipitapa.ch)

Die beiden Schweizer beschreiben

in einem Artikel für das Automagazin Tirendo ihre Marokkoreise mit dem umgebauten Saurer 2DM und berichten dort unter anderem von Problemen mit dem marokkanischen Zoll bei der Einreise, denn das ehemalige Fahrzeug war während der Überfahrt von Spanien nach Tanger noch feldgrau, ehe es im Hafen eilig umlackiert werden musste, da zivile Fahrzeuge in militärischen Farben in Marokko verboten sind. Doch auch dieses Problem konnte aus der Welt geschafft werden und der Weg nach Marokko war frei.

Größeres Fahrzeug, sei es ein Wohnmobil, eine alte Feuerwehr oder ein früherer Armeelaster, verfügen im Vergleich zu anderen Fahrzeugen nicht nur über sehr viel mehr Stauraum, sondern sind prinzipiell auch geländegängiger als die meisten Mietwagen und lassen sich in der Regel einfacher warten und reparieren. Das folgende Video der Pistenkuh zeigt ein paar Ausschnitte, die zeigen, wie weit man mit einem Allrad-Fahrzeug dieser Größe kommen und welche Pisten man damit meistern kann.

Recherchetipps für Offroader und Wohnmobilfahrer

Den wohl umfassendsten Reiseführer für Selbstfahrer hat Edith Kohlbach mit ihrem regelmäßig aktualisierten Reisehandbuch Marokko (2020) geschrieben. Neben Fahr- und Streckenhinweisen finden sich auf den knapp 700 Seiten auch Routenvorschläge, GPS-Daten, praktische Informationen über Unterkünfte und Sehenswürdigkeiten sowie zahlreiche Hinweise und Erfahrungswerte.

Wer einen Offroad-Trip nach Marokko plant, sollte mit den Recherchen möglichst schon vor der Reise beginnen. Einen guten Einstieg dafür bieten mehrere deutschsprachige Internetforen, in denen sich Offroader, Unimog-Fans oder Afrika-Selbstfahrer über Pisten, Karten, Einreisebestimmungen, aktuelle Streckenzustände und Entwicklungen austauschen. Hier  können potenzielle Marokkoreisende, die sich in den jeweiligen Foren anmelden, auf hilfreiche Antworten aus der Community hoffen.

Informationen rund um größere Fahrzeuge oder Offroad

Kennt ihr noch andere Offroad- oder Motorsportcommunities, die in dieser kurzen Auflistung fehlen und auftauchen sollten? Seid ihr selbst schon mal in Marokko offroad unterwegs gewesen und was sind eure besten Tipps für diese Art des Reisens?

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