Das Auswärtige Amt bietet für für viele Länder Einschätzungen an und spricht manchmal auch Reisewarnungen aus beziehungsweise macht auf bestimmte Problematiken aufmerksam. Im Falle Marokkos blieben diese offiziellen Sicherheitswarnungen seit dem 1. September 2011 unverändert — Reisende sollen demnach vor allem vor Massendemonstrationen und Terroristen aufpassen. Doch diese Einzelereignisse sollten niemanden davor abhalten, in Marokko zu reisen.
Terrorziel Marokko?
Der Grund für diese Warnung liegt noch gar nicht so lange zurück. Am 28. April 2011 explodierte am Djemaa el Fna ein Sprengsatz militanter Islamisten, der 18 Menschen das Leben kostete. Die Täter wurden inzwischen gefasst. Die internationale Terrororganisation Al-Qaida distanzierte sich indes von dem Anschlag.
Heute ist das Gebäude des Café Argana, in de die Bombe detonierte, verhüllt. Großformatige Kunstwerke hängen über den Planen und mahnen des schrecklichen Ereignisses. In den Jahren zuvor wurden bereits dreimal in Casablanca Anschläge verübt (2003, 2007). Aufgrund dieser Ereignisse rät das Auswärtige Amt bei Aufenthalten in Marokko — wie in allen Ländern der Region — zu erhöhter Aufmerksamkeit. Besondere Vorsicht sei an touristischen Orten und religiösen Kultstätten sowie an symbolträchtigen Feiertagen geboten.
Trotzdem sollte man nicht in Hysterie verfallen und sich auf keinen Fall vom Plan abbringen lassen, in Marokko zu reisen. Das Risiko, in Deutschland von einem Blitz getroffen zu werden, dürfte ungleich höher sein, als Opfer eines terroristischen Anschlags in Marokko zu werden. Und auf einer Trekking-Tour ist man ohnehin vor Menschenansammlungen gefeit.
Marokkanischer Frühling?
Nachdem in Tunesien und Ägypten die Bevölkerung mit Großdemonstrationen gegen ihre Diktatoren rebellierten, sahen viele den revolutionären Funken auch nach Marokko überspringen.
Am Tag der Würde, dem 20. Februar 2011 demonstrierten dann auch tausende Marokkaner in mehreren Städten für politische Reformen und gegen Korruption und Misswirtschaft. König Mohammed V. reagierte schnell und setzte eine Änderung der Verfassung um, die seine Rechte als Monarch einschränkte. Seitdem ist es zwar etwas ruhiger geworden, doch viele Bürger sehen noch immer viele Gründe, auf die Straßen zu gehen.
Das Auswärtige Amt empfiehlt Reisenden, Menschenansammlungen und Demonstrationen zu meiden sowie besondere Vorsicht walten lassen. Außerdem wird dazu geraten, regelmäßig der Berichterstattung der Medien zu folgen.
Wie in den meisten maghrebinischen Ländern sind Polizei und Armee in Marokko sehr präsent, so dass man sich eher durch die Uniformierten bedroht fühlt als durch herbeibeschworene Gefahren. Marokko ist ein Land im Wandel und es ist sehr inspirierend, den kollektiven Veränderungswillen und (Mit-)Gestaltungsprozess zu beobachten.
Sollte man die Westsahara besser meiden?
Zu guter Letzt wird seit Jahr und Tag die gleiche Warnung bezüglich der südlichen marokkanischen Grenze ausgesprochen. Hier schwelt seit inzwischen mehreren Jahrzehnten der Konflikt um die Westsahara. Das Auswärtige Amt empfiehlt, in dieser Region den Weisungen der örtlichen Sicherheitsbehörden Folge zu leisten. Von Überlandfahrten fernab der Straßen und durch die Westsahara-Region wird wegen ungekennzeichneter Minenfelder und Reisen über Land „dringend abgeraten“. Aus rechtlichen und praktischen Gründen sei dort eine konsularische Betreuung durch die Botschaft in Rabat nicht möglich.
Hexenkessel Rif-Gebirge?
Die Sicherheitshinweise werden schließlich durch die Drogenkriminalität im Rif-Gebirge abgerundet. In jedem zweiten Reiseführer liest man Horrorstories von Fahrzeugen, die angeblicht gestoppt und deren Insassen zum Drogenkauf gezwungen wurden. Wenige Kilometer später sollen diese Fahrzeughalter dann bei Polizeikontrollen angehalten und kontrolliert worden sein, was ein teures Schmiergeld zur Folge gehabt haben soll. Drogenbesitz wird in Marokko verfolgt und bestraft. Ich habe bislang noch keine solcher Geschichten bestätigt gesehen — die Warnung, mit dem eigenen Fahrzeug im Rif-Gebirge unterwegs zu sein, wird trotzdem überall wiederholt.
Wer sich trotzdem in die Region begeben will, nimmt am einfachsten einen Bus oder ein Sammeltaxi in die wundervolle Kleinstadt Chefchaouen. Viele Mauern und Hauswände dieser Stadt erstrahlen in kräftigem Indigo. Von hier aus lassen sich hervorragende Wanderungen in die Berge unternehmen. Dort sollte man unbedingt gewesen sein.
(Foto: Trekking in Marokko)
Angstfrei reisen!
Die Reisewarnungen und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amts sollte man zur Kenntnis nehmen und sich in entsprechenden Situationen umsichtig verhalten. Es empfiehlt sich für alle Fälle, den Kontakt der deutschen Botschaft notiert zu haben, der in den meisten Marokko-Reiseführern vermerkt ist.
Wer etwas über die marokkanische Herzlichkeit erfahren will, sucht den Kontakt zu Einheimischen und überzeugt sich selbst davon. Das funktioniert überall dort besonders gut, wo nicht zuviele Touristen sind. So kann man sich zum Beispiel in den Hohen Atlas begeben und dort von Imlil nach Setti Fatma wandern. Auf dieser Trekking-Tour gelangt man Dörfer, die von der Außenwelt noch relativ abgeschirmt sind und begegnet Menschen, die dankbar und offen für jeden Kontakt sind.
Das ist die beste Medizin gegen die eigene Angst vor dem Fremden!
Die aktuellsten Sicherheitshinweise und Einschätzungen des Auswärtigen Amtes sind hier zu finden.
(Foto: Trekking in Marokko)
Ganz aktuell muss ich eine echte Warnung posten. Reisende ohne Auto sollten unbedingt den Grenzuebergang in Ceuta in der Zeit zwischen 16 und 24 Uhr meiden, Ausnahme Sonntag.
Es besteht Gefahr fuer Leib und Leben sowie Gepaeck. Dort herrschen Zustaende wie bei H. Bosch. Lawinenartig stuerzen sich Hunderte Schmuggler mit Paketen Richtung Marokko alles niedertrampelnd , was sich in den Weg stellt. Sie werfen Pakete ueber die Absperrung, die andere aufnehmen und losrennen.Auf fliegende Pakete achten. Bei einer Stampede heute konnte meine Frau mit Kleinkind gerade noch in das Polizeibuero fluechten, waehrend ich den Rueckraum abschirmte und zwei Polizisten mit Schlagstockeinsatz die Masse von den Wartenden zur Passabstempelung ablenkte. Bei der Gelegenheit hat Einer den Sack mit Babysachen vom Kinderwagen gestohlen. Den Wagen selbst konnte ich gerade eben so retten.
Die spanische Polizei konnte bereits mehrmals nur durch Abgabe von Warnschuessen die Meute stoppen in der Furcht niedergetrampelt zu werden.Es gab bereits eine Reihe Verletzte.
In Kuerze soll ein eigener Uebergang fuer Schmuggler eroeffnet werden. Bis dahin in besagter Zeit diesen Grenzposten unbedingt zu Fuss meiden. Auch auf Dutzende unverschaemte Strassenkinder achten, die Leim schnueffeln. Einfach ignorieren und Sachen im Auge behalten, Auf kein Gespraech einlassen!