Apps für die gemeinsame Reisekasse: TravelMate und FlatMate

Wer in einer Gruppe reist, steht früher oder später vor der Herausforderung, die Ausgaben auf alle gerecht aufzuteilen. Mit den Apps TravelMate und FlatMate gibt es eine praktikable und kostenlose Lösung dieses Problems für das Smartphone.

„Zahlen Sie deutsch?“ Diese Frage wurde mir, wenn ich in einer Gruppe unterwegs war und wir um die Rechnung baten, schon in verschiedenen Restaurants von Marokko bis Thailand gestellt. Sie basiert offenbar auf einem typisch deutschen Umgang mit Geld, der sich von vielen auch nicht im Urlaub abschütteln lässt. Früher führten ganz penible Reisegruppen ein gemeinsames Kassenbuch, um ihre Ausgaben zu dokumentieren und später auf den Cent genau auf alle Teilnehmer verteilen zu können, heute kann man diese Arbeit bequem vom Smartphone erledigen lassen. Inzwischen gibt es mehrere Apps, mit denen man eine gemeinsame Reisekasse verwalten kann, am überzeugendsten finde ich TravelMate beziehungsweise FlatMate, um die es in diesem Artikel gehen wird.

TravelMate app reisekosten

TravelMate: Kosten für die Gemeinschaft oder einzelne Profiteure

Die Grundidee beider Apps ist ziemlich einfach: Man erstellt eine Gruppe, fügt alle Mitreisenden hinzu und  bucht die anfallenden Ausgaben in die virtuelle Reisekasse ein. Die Apps, die für Android und iOS angeboten werden, helfen anschließend dabei, die Finanzen zu verwalten und zeigen auf Knopfdruck den aktuellen Kassenstand, die Verteilung der Kosten auf die jeweiligen Mitglieder und eine Ausgabenstatistik an. Bis vor kurzem war nur die zur WG-Organisation bestimmte App FlatMate kostenfrei, während für die auf Reisefinanzen zugeschnittene App TravelMate eine geringe Gebühr anfiel. Wer die nicht zahlen wollte, nutzte auf Reisen einfach ebenfalls FlatMate, denn die Funktionalität beider Apps ist im Großen und Ganzen identisch. Inzwischen sind sogar beide Programme kostenlos.

Die Bedienung der Installation ist unkompliziert. Nach der kostenlosen Registrierung wird eine WG beziehungsweise Reisegruppe eröffnet, dann werden weitere Personen entweder über die sogenannte Handshake-Funktionalität via Ortungsdienst oder per E-Mail eingeladen. Mitreisende ohne Smartphone können als Offline-User manuell eingepflegt werden, allerdings muss dann jemand anderes die Ausgaben eintragen. Sind alle Mitreisenden Teil der Gruppe, kann es mit dem Einbuchen losgehen. Dafür gibt man für jede Ausgabe eine Kategorie, den jeweiligen Betrag sowie die Person an, die bezahlt hat. Anschließend markiert man die Teilnehmer, die von dieser Ausgabe profitiert haben. So lassen sich die Kosten einerseits gleichmäßig auf alle verteilen, andererseits können auch nur bestimmte Einzelpersonen als Profiteure markiert und entsprechend belastet werden. Die Apps unterstützen alle Währungen und es erspart einem viel Mühe, die Ausgaben gleich von Beginn an in marokkanischen Dirham festzuhalten.

travelmate app

(Screenshot: FlatMate)

Reisekosten lassen sich von allen Nutzern einbuchen und sofern man Internetzugang hat auch mit den anderen Gruppenmitgliedern plattformübergreifend synchronisieren. Die Daten speichert das deutsche Startup verschlüsselt auf europäischen Servern. In der Übersicht wird der aktuelle Kassenstand abgebildet, so dass alle Mitglieder jederzeit einen Blick auf die Reisekasse werfen können und um ihre Lage wissen: Steht man gut da und sollte sich mit dem Bezahlen der nächsten Gemeinschaftsausgabe zurückhalten oder hat man inzwischen schon die ersten Schulden bei seinen Freunden angehäuft? Am Ende der Reise kann über die Abrechnungsfunktion schließlich die Endabrechnung inklusive Sonderzahlungen zwischen Mitbewohnern und Reisenden abgewickelt werden.

TravelMate und FlatMate sind nützliche und funktionale Apps, um die Reisekosten im Blick zu behalten und sich eine mühsame Abrechnung zu ersparen. Für Reisen mit mehreren Personen und gemeinsamen Finanzen sind sie eine einfache und absolut empfehlenswerte Alternative zum Kassenbuch. Und im Restaurant kann immer jemand großzügig für alle bezahlen, während schon bei der Ausstellung der Rechnung der Gesamtbetrag und die gesättigten Profiteure ins System eingepflegt werden.

Ein Kommentar

  1. Geht mittlerweile auch als WebApp: http://GroupEvent.info
    Und neben der Reisekasse bringt diese App auch gleich eine gemeinsame Checkliste und ein gemeinsames Fotoalbum mit. 🙂
    Die Kassenfunktion hat zudem noch einen Währungsrechner und eine Gewichtungsfunktion. Als WebApp ist sie für die Teilnehmer leichter zugänglich – allerdings braucht man dann auch Internet. Sollte aber auch nie ein großes Problem sein. Hat man das Abendessen bezahlt, trägt man das dann z.B. abends im Hotel mit WLAN ein.

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