Kann man mit einem Mietwagen zum Erg Chebbi nach Merzouga fahren? Benötigt man für diese Strecke einen SUV oder reicht dafür auch ein günstigeres Auto? Die drei Wege, auf denen man von Marrakesch nach Merzouga kommt, im Überblick.
„Wir haben keinen großen Anspruch, sind es auch gewohnt lange in kleinen Autos unterwegs zu sein, dennoch ist die Frage, ob für die Strecke von Marrakesch nach Merzouga ein Kleinwagen ausreicht oder man man besser einen SUV mieten sollte, für uns aufgrund des eventuell unwegsamen Geländes wichtig.“ Da mich Fragen wie diese relativ häufig erreichen, habe ich jetzt damit begonnen, sie öffentlich zu beantworten und meine Einschätzung mit euch zu teilen.
Von der R108 auf die N9 kommend, Höhe Tansikhte
Mit dem Mietwagen selbst von Marrakesch Richtung Wüste fahren
Von Marrakesch kann man auf verschiedenen Routen in die marokkanischen Wüstengebiete gelangen. Dabei ist der Weg nach Merzouga (Erg Chebbi) erheblich weiter als der nach M’Hamid (Erg Chegaga). Grundsätzlich lassen sich jedoch beide Strecken mit dem Mietwagen absolvieren.
Hier soll es allerdings nur um den Weg nach Merzouga gehen. Um dorthin zu gelangen, benötigt man von Marrakesch aus etwa 9-10 Stunden reine Fahrtzeit und legt dabei mindestens 550 Kilometer pro Strecke zurück.
Relativ gute Straßenverhältnisse bei Kalaat M’Gouna
Der Weg ist verhältnismäßig lang und die Durchschnittsgeschwindigkeit ist im Vergleich zu Westeuropa relativ niedrig. Besonders die Fahrt über den Hohen Atlas kostet viel Zeit. Die Straßenqualität ist meistens mäßig. Die Straßen werden zwar an mehreren Stellen neugebaut und instandgesetzt, aber auf viele Etappen muss man vor Schlaglöchern auf der Hut sein.
Drei Wege nach Merzouga
Im Grunde gibt es drei Direktstrecken, auf denen man von Marrakesch nach Merzouga beziehungsweise von Ouarzazate nach Merzouga gelangen kann. Wer keine Abstecher in die wunderbare Umgebung, zum Beispiel in das Rosental plant, sondern direkt über eine dieser Straßen nach Merzouga fahren möchte, wird dabei mit einem einfachen Mietwagen zurechtkommen.
Alle drei Routen führen zunächst von Marrakesch nach Ouarzazate. Anschließend führen sie auf verschiedenen Strecken weiter nach Merzouga
- N10 von Ouarzazate durch Kalaat M’Gouna, R702 Richtung Erfoud, N13 nach Merzouga, 548km, mindestens 9 Stunden
- N10 von Ouarzazate nach Tinghir, dann R113 nach Alnif und N12 nach Rissani, N13 nach Merzouga, 557km, mindestens 9 Stunden
- N9 von Ouarzazate über Agdz und Tamnougalte, R108 über Nkob bis zur N12, N12 über Alnif und Rissani, N13 nach Merzouga, 563km, mindestens 8,5 Stunden
Die Straßen sind auf diesem Stück zwar vollständig asphaltiert, teilweise sind sie aber auch wirklich sanierungsbedürftig. Ausbesserungsarbeiten und Neubauten finden allerdings statt, gegenwärtig auf N9 zwischen Zagora und Timiderte (Stand 01/2017).
Fazit: Mit dem Mietwagen nach Merzouga
Der Weg von Marrakesch nach Merzouga ist ganz schön weit und die Straßenverhältnisse sind nicht immer einfach. Die Strecke lässt sich jedoch prinzipiell auch mit einem einfachen Mietwagen absolvieren. Ausflüge und Exkursionen machen jedoch gerade auf nichtasphaltierten Wegen und Pisten mit einem leistungsstärkeren Fahrzeug mehr Vergnügen.
Beim Planen der Route sollte man sich die etablierten Wüstentouren von Marrakesch zum Vorbild nehmen, die die Strecke von Hin- und Rückweg variieren und an mehreren interessanten Sehenswürdigkeiten, zum Beispiel der Todra-Schlucht, Zwischenstopps einlegen. Die Strecke nach Merzouga ist weit, lohnt sich aber definitiv, denn unterwegs wird man mit großartigen Aussichten auf die vielfältige Landschaft Marokkos für alle Strapazen entschädigt. Und dabei reden wir noch nicht mal über eine Übernachtung in der Wüste, sondern erst vom Weg dorthin.