Praktische Tipps für Marokko von A-Z

Anreise

Von Europa aus gibt es zwei Wege nach Marokko: Flugzeug oder Fähre. Letztere ist für alle Reisende mit dem eigenen Fahrzeug Pflicht. Eine einfache Überfahrt für Fußgänger vom spanischen Algeciras nach Tanger kostet etwa 30 Euro. Schneller geht es mit dem Flugzeug. Inzwischen werden zahlreiche Flüge in verschiedene marokkanische Städte wie Agadir, Casablanca, Fès oder Marrakesch zu teilweise sehr günstigen Preisen angeboten. Hier ist eine Übersicht über Billigflüge nach Marokko abrufbar.

Blick aus dem Flugzeug bei einem Billigflug nach Marokko
(Foto: Trekking in Marokko)

Für die Einreise nach Marokko benötigt man einen Reisepass, der noch mindestens sechs Monate gültig ist — ein Personalausweis reicht nicht. Wer jetzt in Panik verfällt kann beruhigt sein, ein vorläufiger Reisepass, der kurzfristig ausgestellt werden kann, genügt auch. Bei der Einreise erhält man automatisch ein Touristenvisum, mit dem sich deutsche Staatsangehörige bis zu 90 Tage für touristische Zwecke in Marokko aufhalten dürfen.

Backpacking

Backpacking in Marokko

Marokko ist ein relativ einfaches und günstiges Reiseland mit einer funktionierenden Infrastruktur, das noch immer viele Backpacker anzieht. Trotzdem ist diese Gruppe nicht so dominant wie zum Beispiel in Thailand. Hier erfährst du alles, was du über Backpacking in Marokko wissen musst, insbesondere Tipps zum Reisen mit niedrigem Budget.

Camping

In Marokko kann man in den meisten Gebieten wild campen und viele Reisende schildern in Internetforen ihre positiven Erfahrungen damit. An der Atlantikküste sieht es anders aus: Dort wird inzwischen rigoros gegen die jährlich wachsende Zahl westeuropäischer Wohnmobilisten vorgegangen, die insbesondere in der Region zwischen Essaouira und Agadir massenhaft auf illegalen Stellplätzen an der Küste stehen. In diesem Text gibt es ausführlichere Informationen zum Thema Zelten und Camping sowie einige hilfreiche Links.

Drogen

„Haschisch?“ In Nordmarokko wird ein Großteil des europäischen Haschischbedarfs produziert und Cannabis-Produkte sind im Land relativ weit verbreitet — entweder als in kleinen Pfeifen gerauchtes Kif, bei dem die ganze Pflanze getrocknet und fein zerkleinert wurde, oder als gepresstes Harz, das in unterschiedlicher hoher Qualität angeboten wird. Der Besitz und Handel von Haschisch ist in Marokko illegal und kann hart bestraft werden. Wer davon trotzdem nicht die Finger lassen will, sollte extrem vorsichtig damit umgehen: Das Haschisch also möglichst nicht auf der Straße kaufen und nur im Hotel oder in freier Natur konsumieren!

Essen und Trinken

Die beiden Klassiker der marokkanischen Küche sind Couscous und Tagine, die auf vielfältige Art und Weite zubereitet werden. Beliebte Fleischsorten sind Lamm, Rind und Geflügel, in Küstennähe ergänzt frischer Fisch den Speiseplan. Es gibt viele Garküchen und Imbisse, die das marokkanische Fastfood anbieten: mit Kefta gefüllte Sandwichs, Fladenbrote mit Hähnchenspießen oder frittiertes Zuckergebäck. Vegetarier müssen sich auf eine etwas kleinere Auswahl einstellen, werden aber trotzdem satt. Getrunken wird vor allem und zu jeder Tageszeit das Nationalgetränk Thé à la Menthe: starker grüner Tee mit einem faustgroßen Stück Zucker und frischer Minze.

  • Hier findest du eine detaillierte Einstimmung auf das, was du in Marokko essen kannst

Fotografieren

Großartige Farben, faszinierende Landschaften und exotische Motive — Fotografen kommen in Marokko voll auf ihre Kosten! Aber Respekt und Höflichkeit sind angeraten, wenn man Menschen fotografieren möchte, einerseits wegen der individuellen Auslegung des islamischen Bilderverbots und andererseits aus Anstand vor dem Recht am eigenen Bild. Die sicherste Regel: Erst fragen, dann knipsen und für bestimmte Fälle ein kleines Trinkgeld einplanen!

Fotografieren in Marokko
(Foto: Trekking Marokko)

Gesundheit

Die medizinische Versorgung in Marokko ist in den größeren Städten relativ gut und es gibt überall Krankenhäuser. Auf dem Land ist die Situation in abgelegenen Gegenden naturgemäß etwas problematischer. Das größte gesundheitliche Problem ist in der Regel der klassische Reisedurchfall. In diesem Artikel wird ausführlich erklärt, was man tun kann, wenn es einen erwischt hat und wie man Durchfallerkrankungen vorbeugt.

Hotels und Übernachtungen

Es gibt in Marokko in so gut wie jedem Ort Hotels unterschiedlicher Kategorien und Budgetklassen zwischen einfachster Absteige mit Gemeinschaftstoiletten auf dem Flur und Luxustempeln aus 1001 Nacht. In Städten wie Marrakesch, Fès und Essaouira wurden außerdem zahlreiche Riads aufwendig renoviert, die häufig von Europäern als Gästehäuser betrieben werden. Bis auf die ganz einfachen Hotels kann man inzwischen fast alle Unterkünfte online buchen.

Hier findet man mehr zum Thema Hotels in Marokko sowie ein paar nützliche Links. Für die Suche nach dem perfekten Riad in Marrakesch empfehle ich diesen Guide, in dem das komplette Thema dargestellt wird.

Hotel in Essaouira mit Dachterrasse
Dachterrasse mit Atlantikblick in Essaouira (Foto: Trekking Marokko)

Impfungen

Für Marokko bestehen keine Pflichtimpfungen, aber wer längere Zeit dort unterwegs ist, sollte zumindest gegen Hepatitis A und B, sowie gegen Polio, Tetanus und Diphtherie geimpft sein. Eventuell ist auch eine Tollwutvorsorge sinnvoll.

Kleidung

Marokko ist ein islamisches Land und wer rücksichtsvoll auftreten will, vermeidet unnötig aufreizende Kleidung und zeigt möglichst wenig Haut. Wer Schultern, Dekolleté, Bauch und Beine bedeckt, fällt nicht sofort unangenehm auf und ist außerdem besser vor der Hitze geschützt. Ansonsten gilt — je nach Jahreszeit –, dass die Kleidung möglichst leicht und luftig sein sollte. Am Strand kriegt der Badeanzug gegenüber dem Bikini den Vorzug und — insbesondere blonde — Frauen sollten ein Tuch locker über ihr Haupthaar werfen, wenn sie sich zu sehr angestarrt fühlen. Was man auf einer Trekking-Tour in Marokko gebrauchen kann, verrät meine persönliche Packliste.

Luxus

Man kann in Marokko auf relativ bezahlbaren Niveau sehr luxuriös reisen. In Städten wie Marrakesch oder Fès gibt es unglaublich viele Riads, die wunderschön restauriert wurden und stilvoll eingerichtet sind. Andere Stadthäuser werden als Edelrestaurants genutzt, in denen man nach einer erholsamen Wellness-Auszeit in einem Luxushamam den Abend ausklingen lassen kann.

Mietwagen

Mit dem eigenen Fahrzeug gewinnt man in Marokko viel Freiheit hinzu. Wer es gerne einfach hat, bucht bereits vor Reiseantritt einen Mietwagen bei einer der großen internationale Agenturen wie Sixt, Hertz oder Avis. Wer gut handeln kann, erzielt mit etwas Glück bei einem der zahlreichen kleinen lokalen Vermieter in Marokko einen billigeren Preis. Wenn man keine Kreditkarte hat, muss dabei häufig eine Kaution hinterlassen werden. Auf einige Vertragsdetails ist zu achten: Gibt es eine Kilometerbegrenzung? Enthält der Preis bereits Steuern und Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung? Und schließlich muss der Mietwagen natürlich bei der Übergabe genau in Augenschein genommen werden, um etwaige Beschädigungen sofort feststellen und protokollieren zu lassen.

Mit der Metasuchmaschine Billiger-Mietwagen.de findet man günstige Angebote und einen Preisvergleich aller möglichen Anbieter und Fahrzeuge. Mehr dazu im Artikel Mietwagen in Marokko, was man wissen sollte, wenn man ein Auto leihen will.

Mietwagen in den Bergen von Marokko
(Foto: Trekking in Marokko)

Notfall

Wenn man Opfer eines Diebstahls wurde, sollte man das bei der Polizei anzeigen und quittieren lassen. Der Verlust der Ausweisdokumente muss ebenfalls bei der Polizei gemeldet werde, außerdem sollte man sich an die deutsche Botschaft wenden und um eine vorläufige Ersatzbescheinigung bemühen. Das gleiche gilt für Autounfälle: Polizei verständigen und vor Ort Protokoll erstellen und unterschreiben lassen. Wer auf Verluste gut vorbereitet ist, hat nicht nur Kopien seiner Ausweispapiere im Gepäck, sondern auch die Kontaktdaten der zuständigen Botschaft.

Öffnungszeiten

Die meisten Läden haben von morgens bis abends geöffnet. Nur während des Ramadan und in der Woche nach dem Opferfest sind die Öffnungszeiten stark eingeschränkt.

Post und Telefon

In jedem Ort sind Tabak- und Schreibwarenläden zu finden, in denen man Briefmarken und Postkarten kaufen kann. Das Porto nach Europa beträgt 6,50 DH, die Laufzeit kann sich mitunter stark in die Länge ziehen und eine in Marrakesch aufgegebene Postkarte kommt manchmal erst Wochen später in Deutschland an. Öffentliche Münz- und Kartentelefone findet man in den Postämtern und Telefonboutiquen. Internetcafés gibt es inzwischen in fast allen Orten und viele Hotels bieten kostenloses WLAN an. Wer mobil online sein möchte, kauft sich einfach in einem der unzähligen Elektronikläden eine marokkanische SIM-Karte.

Reiseführer

Egal ob als Buch, eBook, ausgedrucktes Reiseblog oder als App: einen vernünftigen Reiseführer sollte man sich auf jeden Fall vor dem Urlaub besorgen. Der spart nicht nur Nerven, Zeit und Geld, sondern ist das beste Werkzeug, um möglichst viel aus der Reise herauszuholen zu können. Es gibt mehrere gute deutschsprachige Reiseführer, die entweder das ganze Land abdecken oder sich auf bestimmte Städte oder Regionen konzentrieren. In einem guten Reiseführer findet man neben allgemeinen Informationen zu Geschichte, Kultur und Geographie des Landes auch Stadtpläne, auf denen die im Text beschriebenen Hotels, Restaurants, Busbahnhöfe und Sehenswürdigkeiten verzeichnet sind. Die Übersicht der besten Marokko-Reiseführer zeigt, welche Reiseführer zu welcher Reise passen!

Reiseführer Marokko Empfehlungen

Sicherheit

Marokko gilt nach wie vor als sehr sicheres Reiseland, in dem Kleinkriminalität wie Taschendiebstahl viel seltener anzutreffen ist als zum Beispiel in Südeuropa. Aufgrund der weltweiten Terrorwarnungen ist die Polizei sehr präsent und so finden auf Überlandstraßen viele Kontrollen statt. Das Auswärtige Amt hat seine vor Jahren herausgegebenen Reisewarnungen schrittweise entschärft. Die Reiseführerautorin und Marokko-Expertin Erika Därr hat sich in einem Offenen Brief mit den dramatischen Sicherheitshinweisen des Auswärtigen Amts kritisch auseinandergesetzt.

Sprache

Die erste Amtssprache in Marokko ist Arabisch, daneben gibt es mehrere Berbersprachen, die von etwa der Hälfte der marokkanischen Bevölkerung gesprochen werden. Die zweite Amtssprache ist Französisch. In Nordmarokko und in der Westsahara sprechen außerdem viele Marokkaner Spanisch. In den größeren Städten kommt man auch mit Englisch weiter, aber es ist ratsam, zur Vorbereitung ein bisschen Französisch zu lernen.

Trinkgeld

In Cafés und Restaurants sind Trinkgelder üblicherweise nicht in der Rechnung enthalten. Sie machen jedoch einen wesentlichen Bestandteil des Gehaltes aus und die Angestellten sollten bei gutem Service mit einem Bonus von etwa zehn Prozent bedacht werden. Neben dieser Berufsgruppe kommen auch Taxifahrer, Führer, Kofferträger und das Reinigungspersonal in den Hotels als dankbare Empfänger für Trinkgelder in Betracht.

Uhrzeit

In Marokko wurde 2008 die Sommerzeit eingeführt. Seitdem muss man, wenn man aus der deutschen Zeitzone einreist, die Uhren im Winter um eine Stunde und im Sommer um zwei Stunden zurückstellen. Die allgemeine Konfusion um die Zeitverschiebung wird noch durch den Fastenmonat Ramadan verstärkt, bei dem im vergangenen Jahr die Uhren ein weiteres Mal umgestellt wurden, was in der gelebten Praxis zu zwei verschiedenen Uhrzeiten führte, die parallel voneinander existierten. Die genaue Uhrzeit hat eigentlich nur für den Rückflug nach Deutschland existentielle Bedeutung und sollte vor der Abreise in Marokko nochmal verifiziert werden.

Versicherung

Eine Auslandskrankenversicherung ist absolute Pflicht! Ohne Auslandskrankenversicherung solltest du auf keinen Fall reisen, denn die Kosten und der Stress, wenn dir wirklich mal etwas zustößt, sind die wenigen Euro, eine solche Police jährlich kostet, nicht wert. In Deutschland kannst du problemlos online eine solche Versicherung abschließen — das kostet nicht viel Geld und ist schnell erledigt! Kurzfristige Reisekrankenversicherungen bietet zum Beispiel die von vielen Reisebloggern empfohlene Hanse Merkur für 12-17€ jährlich an.

Währung und Finanzen

In Marokko bezahlt man mit Dirham (1€ sind ca. 10,8 DH). Man kann Bargeld an Wechselstuben tauschen, Reiseschecks einlösen, Geld am Automaten ziehen oder in begrenztem Umfang auch Devisen einführen. Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile, die in diesem Artikel über meine Tipps und Erfahrungen mit Geld in Marokko näher beschrieben werden.

Alles über Finanzen und Geld in Marokko

Zeit

Marokko kann ganzjährig bereist werden, jedoch ist es nicht überall zu jeder Zeit angenehm: Im Hohen Atlas muss man ab Oktober mit Schnee rechnen. Auch in den Städten kann es im Dezember kalt werden und nicht alle Hotels verfügen über beheizbare Zimmer. In der Wüste ist es während der Sommermonate unerträglich heiß (bis zu 50°C), so dass Wüstentouren in diesem Zeitraum nicht in Frage kommen. Die ideale Reisezeit für Badeferien am Atlantik ist zwischen Mai und September, für das Mittelmeer zwischen April und Oktober. Eine pauschale Aussage fällt also schwer. Die angenehmsten Temperaturen gibt es zweifellos im Frühjahr und im Herbst, aber auch die übrige Zeit des Jahres präsentiert sich Marokko als wunderbares Reiseland. Die Reisezeit hängt auch stark davon ab, wohin die Reise gehen soll.