Schon vor Reiseantritt sollte man sich überlegt haben, wie man während des Urlaubs an Geld in der Landeswährung kommen will. Bereits zuhause tauschen, Reiseschecks benutzen oder doch lieber eine EC- oder Kreditkarte verwenden? Hier lest ihr meine Erfahrungen zum Thema Geld in Marokko.
Inhalt
In Marokko bezahlt man mit Dirham und Centime (1 Dh = 100 Centime). Die marokkanischen Dirham gibt es in Münzen und in Scheinen. Der Wechselkurs ist relativ stabil: 1 EUR entspricht 11,10 Dh, umgekehrt ist 1 DH = 0,09 EUR wert (Stand 08/2014).
Es ist eigentlich unproblematisch, sich mit Geld in Marokko zu versorgen. Jedoch hat jede Methode ihre Vor- und Nachteile, auf die ich in diesem Artikel eingehen möchte.
Bei der Hausbank Geld umtauschen
Die Zeiten, in denen vor Urlaubsbeginn die heimische Bank mit der Devisenbeschaffung beauftragt wurde, sind glücklicherweise vorbei. War man früher noch auf diesen Service angewiesen, kann man sich heute die Rennerei, die Umtauschgebühr und den schlechten Wechselkurs sparen. Zudem ist die Ein- und Ausfuhr der marokkanischen Währung auf 1000 Dh beschränkt.
Fazit: Noch altmodischer als Travellerschecks
Sich in Deutschland marokkanische Dirham zu besorgen ist noch altmodischer, als mit Travellerschecks zu verreisen.
Bargeld in der Wechselstube tauschen
Bares ist Wahres! In Marokko gibt es viele Wechselstuben, in denen man Euro gegen Dirham tauschen kann. Der Kurs ist dabei jedoch schlechter, als wenn man an einem Automaten Geld abhebt. Im Gegensatz zu Banken haben viele Wechselstuben auch am Wochenende geöffnet. Gegen eine Gebühr lassen sich dort übrigens häufig auch Travellerschecks einlösen.
Fazit: Praktisch, aber keine Alleinlösung
Wechselstuben sind eine pragmatische Notlösung, wenn der Notgroschen umgetauscht werden muss. Darauf kann man zurückgreifen, wenn man partout keinen funktionierenden Geldautomaten findet oder man extrem wenig geld benötigt, zum Beispiel für das Taxi zum Rückflughafen.
Traveller Cheques in Banken einlösen
Ich habe das letzte Mal vor etwa 15 Jahren einen Backpacker mit Travellerschecks gesehen. Dieses Verfahren hat sich klar überholt und wurde inzwischen von den Plastikkarten abgelöst. Früher war die Idee hinter den Schecks eigentlich gut. Wer nicht seine komplette Reisekasse mit sich herumträgt, sieht weniger alt aus, wenn das Bargeld einmal verloren geht.
Heute überwiegen aber die Nachteile. Die Schecks sind nur in Banken und manchen Wechselstuben einlösbar. Im hintersten Winkel Marokkos kann es da schon eng werden. Hinzu kommt häufig eine Umtauschgebühr von 2-3%. Erika Därr empfiehlt in ihrem Handbuch die Banken BMCI und Banque Populaire, wenn es um das Einlösen von Reiseschecks geht.
Fazit: Traveller Cheques sind heute überholt
Reiseschecks benutzt heute fast niemand mehr, Bargeld oder Plastikkarten sind einfach flexibler.
Geld in Marokko am Automaten abheben
Hier kommt meine Standardmethode. Nachdem ich die marokkanische Einreisekontrolle passiert habe, suche ich am Flughafen umgehend einen Geldautomaten. Dort hebe ich mir genügend Bargeld für die ersten Tage ab. Meistens sind das etwa 2000 Dirham.
Leider funktionieren normale EC-Karten (auch die mit Maestro-Logo) in Marokko nicht immer zuverlässig. Und so kann es passieren, dass man einige Geldautomaten mit leeren Händen verlässt. Zudem erheben die meisten Banken für jede Abhebung eine Gebühr. Diese setzt sich häufig aus einem Mindestsatz und einem prozentualen Anteil der abgehobenen Summe zusammen. Für das Abheben von beispielsweise 100 EUR in Dirham können so Gebühren in Höhe von 2 bis 6 EUR anfallen.
Fazit: EC-Karten sind flexibel, aber unter Umständen teuer
Wer nur mit EC-Karten reist, sollte sicherstellen, dass alle Reisebegleiter ihre EC-Karten einpacken und für ausreichend Bargeldreserven sorgen. Der Wechselkurs ist gut, die Bankgebühren können jedoch horrend ausfallen. Wer auf Nummer sicher gehen und diese Gebühren sparen will, besorgt sich besser eine kostenlose Kreditkarte.
Mein Tipp: Mit Kreditkarte zahlen und kostenlos Geld abheben
Die beste Möglichkeit, um an Bargeld in Marokko (und natürlich auch weltweit) zu kommen, ist eine kostenlose Kreditkarte, bei der für die Abhebung im Ausland keine Gebühren berechnet werden. Mit einer VISA-Karte lässt sich aber nicht nur unterwegs Geld abheben. Sie ist darüber hinaus auch praktisch, um Buchungen über das Internet abzuwickeln und zum Beispiel Flüge, Fähren, Mietwagen oder Hotelzimmer online zu bezahlen.
Eine Kreditkarte kann man heute auch ohne festes Einkommen kriegen. Unter Travellern und in Reiseblogs wird die kostenlose DKB-Kreditkarte mit Abstand am häufigsten empfohlen. Mit ihr kann man weltweit gebührenfrei Geld abheben. Von der Online-Anmeldung bis zum Erhalt der DKB-Karte dauert es etwa zwei Wochen. Danach erhält man ein Referenzkonto, auf das man Guthaben überweist, um es später mit der Kreditkarte abholen zu können.
Bei anderen kostenlosen Anbietern wie ICS Visa World Card* belastet die Kreditkarte das zugewiesene Konto ohne diesen Umweg.
ICS Visa World Card | DKB | |
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Jahresgebühren | 0,00 | 0,00 |
Kreditkarte | inklusive (kostenlos) | inklusive (kostenlos) |
Guthabenzinsen | 0,00% | 0,20% |
Abhebungen am Geldautomat | weltweit kostenlos (außer Deutschland) | weltweit kostenlos |
Kartentyp | VISA Charge-Card | VISA Charge-Card |
Girokonto | kein zusätzliches Girokonto erforderlich | inklusive kostenlosem Girokonto |
Beantragen |
Fazit: Eine kostenlose Kreditkarte ist optimal
Kreditkarten sind in Marokko ein sicheres und flexibles Zahlungsmittel, bei dem im Falle des richtigen Anbieters keine Abhebungsgebühren anfallen. Ich benutze meine DKB-Kreditkarte übrigens nicht zum Bezahlen in Läden. Denn hierfür fallen Gebühren an und es ist mir außerdem zu unsicher. Ich benutze meine Kreditkarte ausschließlich zum Buchen von Flügen und Hotels, sowie an Geldautomaten. Ist das Abheben kostenlos, braucht man auch weniger Bargeld mit sich führen und kann bei Bedarf immer wieder kleine Beträge abheben.
Wenn du mehr über die DKB-Kreditkarte wissen willst, schau mal hier rein! Du kannst sie dir aber auch gleich hier beantragen!*
Tipps zum Umgang mit Bargeld und Kreditkarten
- Sortiere deine Geldscheine immer, bevor du das Hotel verlässt, um keine Scheine zu verwechseln
- Habe immer eine Bargeldreserve (ca. 100 EUR) für den Notfall dabei
- Lerne deine PIN-Nummern auswendig
- Benutze Geldautomaten geöffneter Banken, um Hilfe zu kriegen, falls der Automat die Karte schluckt
- Besorge dir EC- und Kreditkarten
- Verwalte deine Kreditkarten und reguliere dein Limit
- Speichere dir die Notfall-Hotline Nummer deiner Kreditkarten und schreibe sie dir auf (DKB: +49-30-1203-0000)
- Wenn rechnen nicht deine Stärke ist, hol dir einen Währungsrechner für dein Smartphone, z.B. die kostenlose App von finanzen100 (Google Play Store)
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