Sehenswürdigkeiten in Marrakesch: der Djemaa el Fna

Wer eine Reise nach Marrakesch unternimmt, wird um einen Besuch des Djemaa el Fna kaum herumkommen. Auf dem „Platz der Geköpften“ verdichten sich die Verheißungen und Bilder des Orients und man taucht ein in die Welt von 1001 Nacht.

„A la place? To the big square?“ Wer durch die Suqs der Medina von Marrakesch streift und auf seine Umwelt einen verlorenen Eindruck macht, bekommt hier schnell Hilfe. Man hat das Gefühl, dass hier alle Wege zum Djemaa el Fna, dem zentralen Marktplatz in Marrakesch führen.

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Wie in 1001 Nacht: Gaukler, Schlangenbeschwörer und Geschichtenerzähler

Auf dem Platz tobt das Leben. Das Hupen der omnipräsenten Mofas wird regelmäßig unterbrochen durch die gellenden Pfiffe und der Lockrufe der Orangensaftverkäufer, die aus ihren Buden heraus um Kunden buhlen, denen sie frischgepressten Saft anbieten. Verschleierte Frauen sitzen auf hölzernen Schemeln und halten nach potenziellen Kunden Ausschau, denen sie ein Henna-Tattoo auf die Haut malen können. Geschichtenerzähler fesseln die in einem Kreis um sie herumstehende Menge und ziehen sie mit allerlei Requisiten in ihren Bann. Schlangenbeschwörer und Affendompteure wetteifern mit Akrobaten und Musikgruppen um die Aufmerksamkeit der zahllosen Passanten.

Nachmittags verändert der Djemaa el Fna sein Gesicht und wird von unzähligen Garküchen erobert, die dem Platz bis hinein in die späten Nachtstunden sein weltberühmtes Flair verleihen. Auf den Feuern brutzeln Fleischspieße, es wird Gemüse gegrillt und Couscous zubereitet. Die Luft ist von fremden Düften erfüllt und es riecht überall nach Gewürzen, Rauch und frisch gegartem Fleisch. Hier präsentiert sich die kulinarische Vielfalt Marokkos und es gibt Tagines, Brochettes, Pastilla, Couscous, Gemüse, Fisch, Süßspeisen, Schnecken und viele andere Dinge, die europäischen Speisekarten fremd sind.

Djemma el Fna Marrakesch

Wer abends über den Djemaa el Fna schlendert, begreift schnell, warum der Platz zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört, die den Platz der Geköpften 2001 als ersten Ort in ihre Liste des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen hat- geschützt wird also ein immaterielles Gut, das Tag für Tag und Nacht für Nacht dort zu erleben ist. Bemerkenswert ist außerdem, dass der Platz trotz seiner touristischen Anziehungskraft nach wie vor ein Ort ist, der sich auch unter Marokkanern großer Beliebtheit erfreut — wer sich an einer der Garküchen niederlässt, kann damit rechnen, plötzlich inmitten mehrerer marokkanischer Familien zu setzen.

Fazit und Infos

Wer in Marrakesch gewesen ist und nicht auf dem Djemaa el Fna war, war nicht in Marrakesch. Hier verdichten sich unsere Vorstellungen von Orient zu einer turbulenten Melange aus fremden Geräuschen, exotischen Gerüchen und einzigartigen Eindrücken und es herrscht größte Ansteckungsgefahr mit dem Marokko-Virus — wer hier war, wird womöglich immer wieder an diesen Ort zurückkehren müssen. Erfahrene Marrakesch-Urlauber lassen sich nicht ohne ihre Einwilligung mit Henna bemalen und achten besonders im Dunkeln auf ihre Taschen und Wertsachen.

Standort und Anfahrt:

Der Djemaa el Fna liegt im Zentrum der Medina, kommt man aus westlicher Richtung, biegt man direkt an der Koutoubia-Moschee nach Osten ab. An den Rändern des Platzes und den davon abzweigenden Seitenstraßen gibt es Bankautomaten und viele kleine Restaurants, in denen man günstig Frühstücken kann. Wer eine gute Positionen zum Fotografieren sucht, sollte eins der mehrstöckigen Cafés auf der Ostseite des Platzes besuchen, deren Terrassen einen guten Überblick bieten. In unmittelbarer Nähe gibt es viele Billighotels, viele Reiseagenturen bieten jedoch inzwischen auch Komplettangebote für Städte- und Pauschalreisen nach Marrakesch.


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Reiseführer:

Linktipp:

(Fotos: Trekking in Marokko)

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