Wandern im Atlasgebirge
Möchtest du gerne im Urlaub in Marokko wandern gehen und suchst nach einer geeigneten Tour? Dann bist du genau richtig, denn Marokko bietet eine überraschende Vielfalt an Landschaften: schroffe Bergketten, weite Hochebenen und grüne Oasen. Besonders der Hohe Atlas zieht Trekking-Fans aus aller Welt an. Von gemütlichen Tälerwanderungen bis hin zu alpinen Herausforderungen wie der Besteigung des Djebel Toubkal gibt es für jedes Niveau die passende Tour.
Ausgangspunkt für viele dieser Abenteuer ist Marrakesch, von wo aus die Berge schnell erreichbar sind. Der Hohe Atlas erstreckt sich über 700 Kilometer und beeindruckt mit seiner landschaftlichen Vielfalt. Während die Täler von Obstgärten und Terrassenfeldern geprägt sind, dominieren in den höheren Lagen karge Felslandschaften. Die Region ist nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern auch kulturell spannend: Hier leben die Berber, deren traditionelle Lebensweise noch heute spürbar ist.
Ob du mit oder ohne Guide in Marokko wanderst, hängt von deiner Erfahrung und der Route ab. Während einfache Strecken wie die Wanderung im Hohen Atlas von Imlil nach Setti Fatma mühelos selbst organisiert werden können, ist bei anspruchsvollen Touren, wie der Besteigung des Djebel Toubkal, ein zertifizierter Guide Pflicht. Seit 2019 wird dies im Toubkal-Nationalpark streng kontrolliert. Ein solcher Guide sorgt für Sicherheit und gibt Einblicke in die lokale Kultur und Geschichte. Für weniger erfahrene Wanderer oder komplexere Routen ist eine geführte Tour daher empfehlenswert.
Inhalt
Geführtes Trekking im Atlasgebirge (3 Tage)
Diese Wanderung führt durch stille Täler, über grüne Pässe und zu abgelegenen Berberdörfern im Toubkal-Nationalpark. Statt des Gipfelziels Djebel Toubkal liegt der Fokus auf einer vielseitigen Route rund um Imlil. Ein ortskundiger Guide begleitet die Gruppe, unterstützt von einem Koch und Helfern, die das Gepäck auf Maultieren transportieren. Übernachtet wird in einfachen, aber herzlichen Gîtes.

Die Tour beginnt mit dem Transfer von Marrakesch in den Hohen Atlas und ist auch für Familien oder Menschen mit Höhenkrankheit geeignet. Besonders reizvoll ist die Kombination aus körperlicher Herausforderung und kulturellen Einblicken. Auf schmalen Pfaden, vorbei an Terrassengärten, kleinen Wäldern und traditionellen Dörfern lernt man den Alltag der Region kennen.
Dank der guten Organisation und dem geringen logistischen Aufwand eignet sich diese Wanderung auch für Trekking-Einsteiger, die Marokko abseits der üblichen Pfade erleben möchten.
Hier findest du eine detaillierte Beschreibung dieser geführten Trekkingtour im Atlasgebirge.
Wanderung von Imlil nach Setti Fatma (3 Tage)
Diese dreitägige Trekkingtour kannst du auf eigene Faust unternehmen. Sie führt dich durch beeindruckende Landschaften und abgelegene Berberdörfer im Hohen Atlas. Von Imlil aus geht es über Pässe, durch fruchtbare Täler und traditionelle Siedlungen bis nach Setti Fatma im Ourika-Tal. Die Route ist rund 30 km lang und technisch wenig anspruchsvoll – gute Kondition, Wanderschuhe und etwas Abenteuerlust reichen aus.
Übernachtet wird meist in einfachen Gästehäusern oder bei Familien vor Ort. Strom und Handyempfang sind nicht überall verfügbar, dafür erwarten dich frisches Quellwasser, hausgemachtes Brot und Ruhe pur. Die Tour lässt sich auch in umgekehrter Richtung gehen.
Zwischen April und Oktober sind die Bedingungen ideal. Imlil bietet sich zudem als Ausgangspunkt für weitere Bergtouren an – etwa auf den Djebel Toubkal, den höchsten Gipfel Nordafrikas.
Hier gelangst du zu weiteren Informationen über diese dreitägige Wanderung in Marokko.
Besteigung des Djebel Toubkal (2-Tage)
Der Djebel Toubkal, mit 4.167 Metern der höchste Gipfel Nordafrikas, ist nur etwa zwei Stunden von Marrakesch entfernt. Organisierte Touren starten in der Regel in Marrakesch und führen über Imlil zum Toubkal. Die Besteigung erfolgt in zwei Tagen und umfasst etwa 22 Kilometer sowie 2.400 Höhenmeter. Übernachtet wird in einer Berghütte auf 3.207 Metern.
Die Tour ist körperlich anspruchsvoll, jedoch technisch einfach. Eine gute Grundkondition reicht aus, alpine Erfahrung ist in den Sommermonaten nicht zwingend erforderlich. Die Belohnung ist eine atemberaubende Aussicht auf das Atlasgebirge und die weite Sahara.
Seit 2019 ist die Besteigung nur mit einem zertifizierten Guide erlaubt, und es gibt regelmäßige Kontrollen entlang der Route.
Hier findest du weitere Informationen zum Djebel Toubkal dessen Besteigung inklusive Informationen zu Unterkünften und Ausrüstung.
Tagestour: Wanderung zu den Wasserfällen von Setti Fatma
Nur 60 km von Marrakesch entfernt liegt Setti Fatma – ein idyllisches Dorf im bezaubernden Ourikatal und ein beliebtes Ziel für Tagesausflüge von Marrakesch. Von hier aus starten zahlreiche Wanderungen, etwa zu den Asgaour-Wasserfällen oder in die Dörfer Bou Izgarn und Tagadirt. Die Tour zu den Wasserfällen lässt sich problemlos auf eigene Faust unternehmen, wer möchte, kann aber auch einen organisierten Ausflug buchen, inklusive Transfer von Marrakesch – das spart Zeit und Nerven.
Die Wanderung zu den Asgaour-Wasserfällen gilt als einfach bis mittelschwer und führt entlang eines plätschernden Bachs, vorbei an schattigen Walnussbäumen, bis zur ersten Kaskade. Wer noch weiter möchte, erklimmt mit Hilfe einer Metallleiter einen steileren Abschnitt und wird mit einer atemberaubenden Aussicht auf das Ourikatal und die höher gelegenen Wasserfälle belohnt – ein perfekter Ort zum Durchatmen und Genießen.
Auf dieser Seite findest du mehr Details zum Tagesausflug nach Setti Fatma.
Tipps für sicheres Wandern in Marokko
Damit deine Wanderung im Atlasgebirge sicher verläuft, solltest du ein paar grundlegende Dinge beachten.
Passende Ausrüstung
Feste Wanderschuhe mit gutem Profil sind auf den oft steinigen Wegen unverzichtbar. Packe außerdem ausreichend Wasser und energiereiche Snacks ein, da es unterwegs nicht immer Einkehrmöglichkeiten gibt. Bedenke, dass du möglicherweise unterwegs Trinkwasser aufbereiten musst. Im Sommer schützen Sonnencreme und eine Kopfbedeckung vor der intensiven Höhensonne.
Höhenunterschiede
Auch wenn viele Touren unterhalb der 3.000-Meter-Marke bleiben, können steile Anstiege anstrengend sein. Gehe lieber in einem gemäßigten Tempo und mache regelmäßig Pausen, um dich an die Höhe zu gewöhnen und der Höhenkrankheit vorzubeugen.
Wetter
Zwar sind extreme Wetterumschwünge im Hochgebirge seltener, aber auch im Ourika-Tal oder rund um Setti Fatma kann es plötzlich kühl oder windig werden. Ein leichter Regenschutz und eine wärmende Schicht im Gepäck sind daher ratsam, besonders wenn du früh morgens startest oder bis in die Nachmittagsstunden unterwegs bist.
Respektvoller Umgang mit Natur und Kultur beim Wandern in Marokko
Halte dich an die markierten Wege, um die empfindliche Bergvegetation zu schonen, und nimm deinen Müll wieder mit. In den Dörfern wird eine freundliche Grundhaltung geschätzt – ein einfaches „Salam aleikum“ („Friede sei mit dir“) als Gruß zeigt deine Wertschätzung.
Falls du unsicher bist oder abseits der Hauptwege wandern möchtest, lohnt sich die Begleitung durch einen lokalen Führer. Sie kennen die besten Pfade, können bei Bedarf Maultiere für Gepäck organisieren und vermitteln spannende Einblicke in das Leben im Atlasgebirge.
FAQ zum Thema Wandern in Marokko
Ja, Trekking in Marokko ist grundsätzlich sicher – die größten Risiken liegen eher im Wetter und in Selbstüberschätzung als in Kriminalität. Besonders im Atlasgebirge sind gute Vorbereitung, passende Ausrüstung und körperliche Fitness wichtig. In vielen Regionen, etwa im Toubkal-Nationalpark, ist ein lizensierter Guide vorgeschrieben und generell empfehlenswert.
Ja, Wildcampen ist in Marokko grundsätzlich erlaubt, wird aber nur in abgelegenen Regionen wie dem Hohen Atlas toleriert. In Nationalparks wie dem Toubkal ist Campen nur an ausgewiesenen Plätzen erlaubt. In der Nähe von Dörfern sollte man vorher um Erlaubnis fragen.