Dokumentation: „Desertec — Strom aus der Wüste, Energie für Europa“

Das Wüstenstromprojekt Desertec soll zukünftig einen gewichtigen Teil des europäischen Stromverbrauchs decken, so jedenfalls sieht die Vision eines internationalen Netzwerks von Politikern, Wissenschaftlern und Ökonomen aus, die sich vor etwa 10 Jahren zusammenschlossen.

Gemeinsam mit Unternehmen aus dem Industrie- und Finanzsektor gründeten sie 2009 aus der Desertec-Foundation heraus die Industrieinitiative Dii GmbH, um die Verwirklichung des Projekts voranzutreiben.

desertec solar marokko (Foto: Filmstill, Desertec. Strom aus der Wüste)

Die von arte produzierte Dokumentation Desertec. Strom aus der Wüste, Energie für Europa (2012) stellt die Vision eines solarthermischen Anlagenverbunds in Nordafrika vor und begleitet den Dii-Geschäftsführer Paul van Son bei seiner Arbeit. Die Dii wird keine eigenen Kraftwerke bauen, sondern versucht die konzeptionellen, politischen und ökonomischen Bedingungen dafür zu schaffen. Dabei soll die regenerative Energie nicht allein aus dem Sonnenlicht, sondern auch aus Wind gewonnen werden, wenngleich die Windkraftwerke einen niedrigeren Stellenwert im Gesamtprojekt Desertec haben.

In der arte-Dokumentation geht es hauptsächlich um den Bau solarthermischer Anlagen in Marokko und deren Auswirkungen auf das Leben der marokkanischen Bevölkerung. Die Solaranlagen sind zum Teil für den Export von Strom bestimmt. Da Marokko kaum eigene Gasvorkommen besitzt, importiert es gegenwärtig 20 Prozent des eigenen Energiebedarfs aus Europa und könnte von den Wüstenkraftwerken profitieren. Andererseits verbraucht diese Art der Energiegewinnung, bei der mit großen Spiegeln das Sonnenlicht gebündelt wird, sehr viel Wasser, was die Existenz vieler Menschen bedrohen könnte, die von der Landwirtschaft leben.

Desertec ist das gegenwärtig visionärste Großprojekt auf dem Weg zu einer nachhaltigen und regenerativen Energieversorgung der Weltbevölkerung. Dem niemals langatmigen Film gelingt es, die Für- und Widersprüche dieser Idee verständlich darzustellen.

Das Video wurde inzwischen leider von Youtube entfernt.

Mehr Dokumentationen und Reportagen über Marokko sind in der Mediathek aufgeführt.

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