Sehenswürdigkeiten in Marrakesch: der wundersame Jardin Majorelle

Der Jardin Majorelle ist eine bezaubernde Oase der Ruhe im pulsierenden Herzen von Marrakesch. Hier, im lebhaften Stadtteil Guéliz, entfaltet sich eine Gartenlandschaft, die auf den ersten Blick kaum mit dem orientalischen Flair der südmarokkanischen Großstadt in Einklang zu bringen ist.

Angelegt im Jahr 1923 vom französischen Maler Jacques Majorelle, zieht der Garten heute jährlich über 600.000 Besucher an. Der Jardin Majorelle gehört damit zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Marokkos. Sein unverwechselbares Kobaltblau, nach dem Gründer benannt, verleiht der Anlage eine nahezu magische Ausstrahlung.

Ein begehbares Gemälde auf dem Weg zur inneren Ruhe

Im Jahr 1980 erwarben der berühmte Modezar Yves Saint Laurent und sein Partner Pierre Bergé den Garten. Er seit 1947 für die Öffentlichkeit zugänglich. Ihr Engagement für die Renovierung und den Erhalt der Anlage kulminierte in der Gründung der Stiftung The Majorelle Trust im Jahr 1997, um die liebevolle Pflege des Gartens nachhaltig zu sichern. Heute kümmern sich zwanzig Mitarbeiter um die pittoreske Grünfläche, die zu einem Paradies für Pflanzenliebhaber geworden ist.

Le Jardin Majorelle, Marrakesch
Der Jardin Majorelle in Marrakesch ist für seinen Blauton beühmt (Foto: Trekking in Marokko)

Im Jardin Majorelle gedeihen Gewächse aus allen fünf Kontinenten. Darunter sind beeindruckende Kakteen, die mit ihren baumähnlichen Formen den Eindruck erwecken, aus einem Garten Eden entsprungen zu sein. Betritt man die Anlage, wird man sofort von einem Konzert aus Vogelstimmen umhüllt. Dieses klangliche Erlebnis geht im geschäftigen Treiben Marrakeschs sonst oft unter. Das sanfte Plätschern von Wasser und die erfrischende Luftfeuchtigkeit laden dazu ein, auf einer der in die üppige Pflanzenwelt integrierten Bänke Platz zu nehmen. Doch zuvor lohnt es sich, den kunstvoll angelegten Wegen zu folgen, die mit rötlichem Takelakt versehen sind. Sie bilden einen bezaubernden Kontrast zum leuchtenden Majorelle-Blau und dem satten Grün der Pflanzen.

Im Herzen des Gartens sprudelt ein eleganter Springbrunnen, in dessen kühlem Nass sich geduldig Wasserschildkröten treiben lassen. Ein zweigeschossiger, marokkanischer Pavillon mit subtilen Art-déco-Elementen, der ebenfalls in dem faszinierenden Majorelle-Blau erstrahlt, spendet Schatten und vervollständigt das harmonische Ensemble. Zusammen mit über 300 Pflanzenarten, ihren leuchtend gelben Kübeln und den rötlichen Takelaktwegen formt der Garten ein lebendiges Kunstwerk. Ein kleines Museum innerhalb des Jardin Majorelle widmet sich der islamischen Kunst, volkskundlichen Schätzen und den Gemälden von Jacques Majorelle.

Fazit und Infos zum Jardin Majorelle

Ein Besuch im Jardin Majorelle sollte bei jedem Aufenthalt in Marrakesch auf dem Programm stehen. Er bietet sich ideal als entspannende Auszeit von der Hektik der Stadt an. Auch wenn das Museum nicht besonders groß oder spektakulär ist, lohnt sich ein Abstecher für jeden, der sich für marokkanische Kunst interessiert. Allerdings gibt es in Marrakesch auch Museen mit umfangreicheren Sammlungen.

Standort und Anfahrt

Der Jardin Majorelle liegt in der Nähe der Avenue Yacoub el Mansour im Nordosten des Bab Doukkala. Vom Busbahnhof aus führt der Weg nach Norden auf den Boulevard Allal Al Fassi, bevor man links abbiegt. Alternativ erreicht man den Garten auch bequem mit dem Bus (Haltestelle: Boukar Majorelle). Weiterhin kann man auch mit einem Petit Taxi hinfahren, da der Stadtteil Guéliz selbst weniger sehenswert ist.


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Öffnungszeiten:

Der Jardin Majorelle ist täglich geöffnet

  • vom 1. Oktober bis zum 30. April: 8 Uhr – 17.30 Uhr
  • vom 1. Mai bis zum 30. September: 8 Uhr – 18 Uhr
  • während des Ramadan: 9 Uhr – 17 Uhr

Eintritt:

  • Garten: 50 DH
  • Museum: 25 DH

Reiseführer:

CityTrip Marrakesch
  • Astrid Därr (Autorin)
  • 144 Seiten
  • 8. Auflage (2019), Reise Know-How Verlag
  • mit Stadtplan und kostenloser App
  • Reiseführer Marrakesch: Reisen mit Insider-Tipps.
  • Muriel Brunswig (Autorin)
  • 132 Seiten
  • 3. Auflage, 2023 (MairDumont)
  • Inklusive kostenloser Touren-App und Update-Service
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