Dear Ayoub, you Did it! Wenn die Touristen den Toubkal hochgeschleppt werden

Die Besteigung eines Viertausenders ist heutzutage nicht mehr unbedingt eine Frage der körperlichen Fitness, sondern kann theoretisch auch als Dienstleistung erworben werden, wie das folgende Beispiel vom Djebel Toubkal beweist.

Wenn der Wille zum Gipfel die Kräfte übersteigt

Im Februar ging es hier um zwei miserabel ausgerüstete Bergtouristen ohne Ortskenntnis, die auf dem Djebel Toubkal ein Lehrstück darüber ablieferten, wie man sich in den Bergen nicht verhalten sollte. Ihr wenig umsichtiges Verhalten hätte unter Umständen nicht nur die beiden in eine sehr gefährliche Situation bringen können, sondern auch diejenigen, die später für ihre Rettung verantwortlich gewesen wären. Die Geschichte der beiden Wanderer ist glücklicherweise glimpflich abgelaufen und es sie kamen nach Abbruch der Aufstiegs ohne weitere Komplikationen vom Berg. Doch zeigt dieses Video, das vor kurzem auf dem Youtube-Kanal der Firma Geektrip veröffentlicht wurde, dass nicht alle Bergtouristen mit der Fähigkeit zur späten Einsicht gesegnet sind. Das halbstündige Video dokumentiert den Aufstieg eines 30-jährigen Mannes, der seine Kräfte maßlos überschätzt hat, aber unbedingt auf den Gipfel will.

Mit Führern auf dem DjebelToubkal
(Screenshot)

Trotz mehrere Zusammenbrüche von den Führern auf den Gipfel des Toubkal geschoben

Da das aus eigener Kraft kaum noch zu bewerkstelligen war, mussten ihn die beiden Führer, die den jungen Mann begleiteten, massiv bei seinem Vorhaben unterstützen und ihn mehr oder weniger den Berg hochschieben. Mit letzter Kraft und nach mehreren physischen und psychischen Zusammenbrüchen ist es den Führern dann schließlich doch gelungen, ihren Kunden irgendwie zum Gipfelkreuz zu bringen.

Das Video, in dessen Begleittext dem Gipfelbezwinger zu seiner „Leistung“ gratuliert wird — „dear Ayoub, you DID IT!“ — dokumentiert den Aufstieg und verdeutlicht die schlechte Verfassung, in der sich der junge Mann zu diesem Zeitpunkt befunden hat. Anfangs ist der Film zwar etwas langatmig, doch irgendwann hat der Zustand des Mannes ein derart schockierendes Niveau erreicht, dass es schwer fällt, wegzuschauen und es auszuschalten. Hier wird ein weiteres Mal die finanzielle Abhängigkeit der Bergführer von ihren Kunden deutlich, die in dieser Form vermutlich auch in vielen anderen internationalen Bergsportgebieten zu Tage tritt und die Gesundheit von Dienstleistern und ihren Kunden gefährdet. Mit verantwortungsvollem Bergsport hat das nichts gemein.

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