Auswärtiges Amt: Keine besondere Reisewarnungen für Marokko

Die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) droht der westlichen Welt mit Terroranschlägen. Das Auswärtige Amt reagiert darauf nun mit weltweiten Sicherheitshinweisen und Reisewarnungen vor erhöhten Risiken im Ausland. Auf der 24 Länder umfassenden Liste befinden sich mehrere afrikanische, arabische und asiatische Staaten. Marokko und Tunesien stehen nicht darauf. 

„Die Gefahr, Opfer eines Anschlags zu werden, ist vergleichsweise gering.“

Offenbar wird die Lage in Marokko vom sonst eher zu übertriebenen Alarmismus neigenden Auswärtigen Amt als sicher eingestuft. Der weltweite Sicherheitshinweis der Behörde nimmt Bezug auf die Gefahr terroristischer Anschläge und Entführungen. im Ausland. Vorrangige Anschlagsziele seien dabei Orte mit Symbolcharakter wie Regierungs- und Verwaltungsgebäude, Verkehrsinfrastruktur (Flugzeuge, Bahnen, Schiffe), Wirtschafts- und Tourismuszentren, Hotels, Märkte, religiöse Versammlungsstätten sowie generell größere Menschenansammlungen. Dabei stellt das Auswärtige Amt jedoch fest, dass die Gefahr, Opfer eines Anschlages zu werden, „im Vergleich zu anderen Risiken, die Reisen ins Ausland mit sich bringen, wie Unfällen, Erkrankungen oder gewöhnlicher Kriminalität, vergleichsweise gering“ sei.

Derweil bemüht sich das Königreich Marokko um eine intensivere Sicherung seiner Grenzen. Ein 70 Kilometer langer, bereits fertiggestellter Sicherheitszaun mit Sensoren soll zukünftig das Eindringen von Terroristen aus der Sahel-Region erschweren. Zudem soll das Grenzgebiet von Hubschrauberpatrouillen überwacht werden. Verschiedene Kontrollposten in Südmarokko und der Westsahara wurden verstärkt, besonders in den Provinzen Smara, Laâyoune und Dakhla.

Thomas Friedrich, ein Deutscher, der schon sehr lange in Marokko lebt, hat es vor wenigen Tagen im Marokko-Forum auf den Punkt gebracht: „Marokko ist für Reisende nicht unsicherer als Europa! Algerien ist, im Gegensatz zu Marokko, seit Jahren ein „heißes Eisen“ wo Ausländer entführt und getötet werden.“ Das Auswärtige Amt rät in seinen Reisewarnungen von Touren in entlegene Sahara-Gebiete, insbesondere der Westsahara sowie der Sahelzone, eindringlich ab und legt Reisenden nachdrücklich ein sicherheitsbewusstes und situationsgerechtes Verhalten nahe. Seid vorsichtig, aber lasst euch euren Urlaub nicht versauen.

Von Reisewarnungen des Auswärtigen Amts sind derzeit Nigeria, Jemen, Irak, Kamerun, Pakistan, Afghanistan, Somalia, Tschad, Niger, Mali, Burkina Faso, Mauretanien, Algerien, Palästina, Libanon, Libyen, Syrien, Ägypten, Japan, Georgien, Demokratische Republik Kongo, Eritrea, Südsudan und die Zentralafrikanische Republik betroffen. Weitere Informationen dazu sind auf der Website des Auswärtigen Amts zu finden.

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