Mali-Krise: Auswärtiges Amt aktualisiert Reisehinweise für Marokko

Nachdem die französische Armee am 10. Januar in Mali mit der Opération Serval im Konflikt zwischen militanten Islamisten, der Regierung und der Zivilbevölkerung intervenierte, ist Mali nun plötzlich im Fokus des öffentlichen Interesses. Die Entwicklungen in dem durch Wüsten bestimmten Landstrich zwischen West- und Nordafrika wird mit Sorge beobachtet. 

Das Auswärtige Amt hat mittlerweile seine Reise- und Sicherheitshinweise für Marokko aktualisiert und am 17. Januar der neuen Situation angepasst. Viel Neues ist in den amtlich geprüften Sicherheitsratschlägen nicht zu finden — die Änderungen betreffen das wüstenartige Grenzgebiet zwischen Marokko und Algerien beziehungsweise Mauretanien. Von Fahrten in diese Region wird abgeraten. Die von Marokko besetzte Westsahara soll ebenfalls gemieden werden. Diesen Hinweis gibt das Auswärtige Amt jedoch schon sehr lange.

mali-konflikt250Die militärische Eskalation der Mali-Krise nährt nun Befürchtungen, dass der Konflikt auch auf die Nachbarstaaten des Landes überspringt. Muss man sich nun deswegen Sorgen machen, wenn man beabsichtigt nach Marokko zu reisen?

Wenn man nicht unbedingt in den entlegensten Landstrichen der Westsahara unterwegs ist, würde ich das zum gegenwärtigen Zeitpunkt deutlich verneinen, denn die Distanz, die zwischen Mali und Marokko liegt, ist sehr groß. Die Länder teilen keine gemeinsame Grenze; Malis nördliche Nachbarstaaten sind Mauretanien und Algerien. Der Konflikt dort konzentriert sich außerdem auf den nordwestlichen Teil des Landes, Marokko spielt keine Rolle.

Einige Fernsehberichte zur Mali-Krise und dem Einsatz europäischer Militärkräfte wurden in diesem Video zusammengefasst.

Bitte keine Panik wegen allgemeiner Ratschläge!

Änderungen der Sicherheitshinweise gab es zuletzt im Herbst 2012, nachdem der zu trauriger Berühmtheit gelangte „Mohammed-Film“ The Innocence of Muslims  in arabisch dominierten Ländern wütende Reaktionen evozierte. Rückblickend betrachtet erzeugte der Film in Marokko jedoch kaum Aufruhr.

auswärtiges amt logoNachdem es zu Jahresende zu einem leichten Nachbeben des arabischen Frühlings und zu einigen kleineren Demonstrationen kam, wurden die Sicherheitshinweise ein weiteres Mal überarbeitet. Touristen wird seit geraumer Zeit geraten, sich von größeren Menschenansammlungen fernzuhalten und Demonstrationen zu meiden, insbesondere nach dem Freitagsgebet.

Und trotz dieser Hinweise, die inzwischen schon mehrmals aktualisiert und angepasst wurden, muss nochmal deutlich betont werden, dass Marokko ein sehr sicheres Reiseland ist, in dem die größte Gefahr für die eigene Sicherheit wohl am ehesten vom Straßenverkehr ausgeht. Wer seine Reise dorthin plant, sollte sich nicht beunruhigen lassen, aber trotzdem aufmerksam das Geschehen verfolgen. Im Zweifel — man wird nicht müde, es zu predigen — ist auf Reisen ohnehin der gesunde Menschenverstand der beste Kompass!

Mehr über das Thema im Artikel Aktuelle Sicherheitshinweise und Reisewarnungen für Marokko. Die Aktualisierungen des Auswärtigen Amts sind hier zu finden.

(Abbildung: Orionis, Wikipedia)

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