Allgemeine Tipps für Rundreisende in Marokko

Studien- und Rundreisen sind ein beliebtes Format, um auf einer organisierten Reise das Königreich Marokko jenseits eines Pauschalurlaubs am Strand von Agadir zu entdecken. Die meisten Rundreisen führen zu den vier Königsstädten Fès, Marrakesch, Meknès und Rabat, andere kombinieren eine Fahrt entlang der Straße der Kasbahs mit einem Ausflug in die Sahara. Nischenanbieter organisieren individuelle geführte Touren, zum Beispiel im Hohen Altas. Dem Angebot scheinen kaum Grenzen gesetzt, aber wer das Land wirklich kennenlernen will, sollte seine Reise möglichst bei einem spezialisierten Anbieter buchen, der auch Ziele jenseits der Hauptdestinationen im Programm hat.

Reisezeit, Kleidung und Sitten

Die beste Reisezeit ist im Frühjahr und im Herbst. Dann ist es angenehm warm, aber noch nicht zu heiß. Idealerweise hat man für seine Marokko-Rundreise wenigstens 14 Tage Zeit, denn das Königreich ist nicht nur ein in sich sehr unterschiedliches und vielfältiges Land, es ist auch sehr viel größer als Deutschland. .

Foto von verschleierten Frauen in der Medina von Marrakesch (Marokko)
(Foto: Marrakesch, Trekking in Marokko)

Trotz der Temperaturen sollte zu keinem Zeitpunkt in Vergessenheit geraten, dass man sich in einem islamischen Land befindet, in dem Religion eine sehr große Rolle spielt und omnipräsent ist. Das Schlüsselprinzip heißt hier: Respekt vor den Gefühlen und der Religion der Gastgeber. Dazu gehört zum Beispiel, dass man auf das Nackbaden verzichtet und nicht oben ohne am Strand liegt, dass man in der Öffentlichkeit keinen Alkohol konsumiert und sich statt aufreizender Kleidung eher eines zurückhaltenden Stils bedient und kurze Hosen und tief ausgeschnittene Oberteile vermeidet. Moslems, die den Koran streng interpretieren, folgen dem Bilderverbot und werden es in dessen Folge eventuell auch ablehnen, von Touristen fotografiert zu werden. Wer an den tausendundeinen Fotomotiven nicht vorbeikommt, fragt besser höflich vor dem Fotografieren, und sei es auch nur mit einer Geste.

Das wirkt auf den ersten Blick vielleicht etwas restriktiv, aber man sollte sich immer wieder vor Augen führen, dass eine Reise nach Marokko auch immer bedeutet, den eigenen Kulturkreis zu verlassen und einen neuen zu betreten. Ansonsten unterscheidet sich die Packliste nicht wesentlich von derjenigen für eine Reise nach Südeuropa.

Gesundheit, Sicherheit und Kriminalität

Die klassische Reisekrankheit, der Durchfall, kann einen auch in Marokko erwischen. Wer vorsichtig ist und darauf achtet, nur abgepacktes oder gekochtes Wasser zu trinken, Eiswürfel und Speiseeis zu meiden und richtig durchgegarte Speisen zu essen, kann dieses Risiko jedoch minimieren. Mit den überall angebotenen Couscous- und Taginegerichten sowie dem traditionellen Minztee ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite, bei geschältem Obst und frischen Salaten sollte man etwas vorsichtiger sein.

Foto einer traditionellen Teekanne auf einer Dachterrasse in Marrakesch, Marokko.
Traditioneller Minztee (Foto: Trekking in Marokko)

Weniger Sorgen muss man sich um das Thema Kriminalität und Sicherheit machen. In Marokko ist in diesem Punkt sicherer als Europa. Trotzdem sollte man vermeiden, nachts nach 22 Uhr alleine durch abgelegene Gassen der Medina zu irren. In großen und unübersichtlichen Menschenansammlungen — wie auf dem Djemaa el Fna in Marrakesch — sollte man seine Wertsachen immer im Blick haben. Wertgegenstände und Bargeld können im Hotelsafe oder an der Rezeption des Hotels abgegeben werden, hochwertige Elektronikgeräte wie Kameras oder Camcorder kann man in einer passenden Tasche verstauen. Ich trage meine Kamera immer in einem kleinen Etui am Gürtel und habe mein Geld auf verschiedene Hosen- und Taschentaschen verteilt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, das Marokko ein sehr sicheres Reiseland ist, dessen Bevölkerung sehr freundlich und gastfreundschaftlich auf Fremde reagiert. In Städten, die von sehr vielen Touristen frequentiert werden, hat sich allerdings bei einigen schwarzen Schafen eine ausgeprägte „Geschäftstüchtigkeit“ etabliert. Weitere Hinweise zum Thema findet man in den zahlreichen Reiseführern, von denen die besten hier vorgestellt werden.

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