Al-Quaida-Zelle in Marokko ausgehoben

Sicherheitskräfte haben in Marokko erneut eine Zelle des Terrornetzwerks Al-Qaida zerschlagen und dabei vier mutmaßliche Terroristen festgenommen.

Laut einer Presseerklärung des Innenministeriums wurden die vier Männer am vergangenen Freitag in Tiznit, Fès, Meknes und Taounat verhaftet. Sie sollen in Casablanca, Nador, Laâyoune, Guercif und Kelaâ Sraghna  mehr als 20 junge Dschihadisten für den salafistischen Al-Qaida-Ableger Islamischer Maghreb (AQIM) rekrutiert haben, von denen einige für Al-Qaida in Syrien gekämpft und dort auch Anschläge ausgeübt haben sollen. Die Rekruten sollen zum Training nach Mali gebracht und dort ausgebildet worden sein.

Sicherheit MarokkoExperten warnen schon lange davor, dass Al-Qaida nach Afghanistan die Sahelzone und Libyen als Rückzugsräume und Operationsbasen für sich entdeckt. Marokkanische Rekruten verlassen das Königreich über die marokkanisch-algerische oder die marrokanisch-mauretanische Grenze, wenn sie in die Trainingscamps im Sahel gebracht werden. Die unsicheren Verhältnisse machen die Nachbarstaaten für die Terroristen zu einem relativ sicheren Rückzugsraum, während die geographische Nähe dafür sorgt, dass marokkanische Radikale trainierter und gefährlicher werden. Der Soziologe Kamal El Ghorfti plädiert angesichts der Verhaftung für einen kulturellen Lösungsansatz, der die marokkanische Jugend mit einem kulturellen Gegenentwurf vor der salafistischen Indoktrination schützen soll.

In den vergangenen zehn Jahren zerschlugen marokkanische Sicherheitsbehörden mehr als 120 terroristische Zellen im Land. Das Königreich gilt als sicheres Reiseland.

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